[rak-list] Re: Rezension von Frau Wiesenmüller zur RDA-Übersetzung
Heidrun Wiesenmüller
wiesenmueller at hdm-stuttgart.de
Mit Jan 8 10:51:06 CET 2014
Lieber Herr Eversberg,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> Hilfreich könnte es sein und Frustration mit der Erstauflage ersparen,
> wenn weitgehend fertige Entwürfe im Netz freigegeben würden zur
> Begutachtung und konstruktiven Kritik.
Es ist natürlich geplant, dass eine Reihe von KollegInnen Feedback zu
Teil-Entwürfen geben. Sobald die Website steht, werden wir außerdem
weitergehende Infos zum Lehrbuch veröffentlichen, wozu dann auch
Probe-Ausschnitte zählen können. Es geht nur leider nicht immer alles so
schnell, wie wir uns das wünschen würden. Das hat nicht zuletzt damit zu
tun, dass das Schreiben des Lehrbuchs zusätzlich zum normalen Job (bei
mir mit 18 Semesterwochenstunden Lehre) und zur Mitarbeit in der AG RDA
passieren muss.
>
> > Hier nur eine kurze Einschätzung: Ich glaube schon, dass man RDA
> > unterrichten wird können - in manchem wird es einfacher sein als
> > bisher (weil man z.B. keine Abkürzungs- und Begrenzungsregeln à la
> > RAK unterrichten muss),
> >
> Dies sind D-Aspekte! Die sind weitaus weniger wichtig als A-Aspekte,
> denn auf den Zugriff kommt's doch an, nicht mehr auf die Interpunktion
> etc.:
Das sind doch nicht nur D-Aspekte. Mit Begrenzungsregeln meine ich
RAK-Regeln wie "nur den ersten Herausgeber eintragen (und auch das nicht
in jedem Fall)" oder "nur den ersten Verfasser bei einem
gemeinschaftlich verfassten Werk von mehr als drei Autoren eintragen"
(in der Praxis wird das natürlich längst nicht mehr so streng
gehandhabt). Aber auch die Kürzungs- und Abkürzungsregeln haben für mich
nicht nur was mit der Beschreibung zu tun - wie man doch überhaupt
nicht immer klar zwischen beiden Aspekten unterscheiden kann. Vermutlich
scheitern die meisten Recherchen nach Verlagen daran, dass das Wort
"Verlag" entweder gar nicht erfasst oder zu "Verl." gekürzt wurde - die
Beschreibung wirkt sich also durchaus auf den Zugang aus.
>
> > und in manchem wird es schwieriger sein (z.B.
> > sind die Regeln für untergeordnete Körperschaften in RDA weit
> > komplexer und weniger schlüssig als die GND-Regeln).
>
> Und bei den A-Aspekten ist die Frage, ob angesichts der riesigen
> Normdateien GND und VIAF bei vielen Bibliotheken noch großer
> Bedarf an Neuansetzungen auftreten wird.
Ich fürchte, dass wir nicht darum herumkommen werden, einen erheblichen
Teil der vorhandenen Normdaten umzuarbeiten, um RDA-gerecht zu sein -
wobei natürlich zu hoffen ist, dass vieles maschinell geschehen kann.
Mich frustriert das durchaus auch, denn vielfach ist kein Mehrwert
erkennbar. Beispielsweise wurden bisher Uni-Institute grundsätzlich
selbständig angesetzt. Künftig werden die meisten davon (aber
gemeinerweise nicht alle!) unselbständig anzusetzen sein. Letztlich
könnte es uns und den Benutzern herzlich egal sein, welche Variante
gemacht wird.
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
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Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A.
Hochschule der Medien
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