[rak-list] AW: Deskriptionszeichen nach ISBD (war: Was macht OCLC?)

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Die Aug 9 14:04:00 CEST 2011


Am 09.08.2011 13:51, schrieb Thomas Berger:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
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>
>
>>>>> Am 09.08.2011 09:48, schrieb Thomas Berger:
>>>>>> Nochmals: "Paris" und auch die ICP befassen sich nicht mit
>>>>>> Elementen der Beschreibung, ICP erwähnt nur im Kap. 4, daß es die gibt:
>> ...
>>
>> "Paris" liegt mir leider nicht vor, aber die ICP z.B. fuehren Begriffe
>> wie "Autor", "Hauptsachtitel" bis hin zu ziemlich konkreten Splitregeln
>> fuer Koerperschaften ein (und versuchen sich sogar an einem Glossar).
>>> Dann glauben Sie's mir, was Paris betrifft, oder lesen Sie hier:
>>>    http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/paris_principles_1961.pdf
> Sehr schoen: Durch den gesamten Text werden die eingefuehrten
> Konzepte kursiv dargestellt: "Title of the collection", "Works
> entered under Title", "added entry", "uniform heading", "principal
> author" etc.
Ja. Das sind aber alles Ansetzungs- und Eintragungs-, keine
Beschreibungselemente.

> Moeglicherweise sind Sie der Ansicht, dass die Standards komplementaer
> sind, wo die Principles einen angesetzten Verfasser erfordern, haben
> die ISBD ein davon voellig unabhaengiges "Statement of responsibility",
> wo die ICP sagen "to identify a[n] [...] agent" (worunter lt.
> Glossar dann auch Verleger fallen) ist das "Place of publication, ...",
> "Name of publisher, ..." der ISBD davon unabhaengig zu sehen?
So ist es ja auch in den RAK und AACR durch die Kapitelgliederung
klar abgegrenzt und intendiert.

>
> Dann muesste man aber auf die Suche nach einer noch tieferen, sowohl
> den Principles als auch den ISBD zugrundeliegenden Schicht von
> "relevanten" Konzepten und Abstraktionen gehen. Es kann durchaus
> sein, dass da nichts ist, d.h. beide beziehen sich ueber ihre
> jeweils eingebundenen Glossare direkt auf die Natur (bzw. den
> in Jahrtausenden gefestigten gemeinsamen Boden von Bibliotheks-
> und Veroeffentlichungskultur). Bei Gebilden wie dem Einheitssachtitel
> faellt es mir aber schwer, an solch eine platonische Legende zu
> glauben.
Sicher, und da sehen Sie, daß es sich um komplementäre, sich
ergänzende, nicht aber auf einander abbildbare und einen je
anderen Aspekt betreffende Elemente handelt.

> Fuer meinen Teil bleibe ich lieber bei der Annahme der logischen
> Abhaengigkeit der Standards voneinander, dass also die ISBD
> (idealerweise) deswegen ein "statement of responsibility" behandeln,
> weil die grundlegenden Principles das Konzept der Verfasserschaft
> thematisieren.
Das mögen Sie ja gerne so sehen, aber eine praktische Relevanz,
die uns irgendwie weiterhelfen könnte, sehe ich darin nicht.
Warum bleiben wir nicht bei der bewährten Unterscheidung zwischen
zu transkribierenden und anzusetzenden Elementen? Das letztere
wird in Paris, das erstere in Kopenhagen behandelt, wobei man dort
auch noch über Reihenfolge und Interpunktion der Elemente, nicht nur
diese selbst, redete. Eine entsprechende Norm (d.h. Reihenfolge und
Interpunktion) für die Pariser Elemente gibt es gar nicht. Nur
um solcherlei Norm ging es unter der o.a. Überschrift.
Und was OCLC machen wird, z.B. auch mit deutschen Daten, bleibt
weiter unbeantwortet.

B.Eversberg

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