[rak-list] Re: RDA in 10 einfachen Schritten : ein Spickzettel

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mon Okt 25 17:28:33 CEST 2010


Am 25.10.2010 17:15, schrieb Crönert, Matthias:
>
> P.S. Könnten Sie vielleicht noch genauer erläutern, warum sich
> objektorientierte Datenbanken nun *besser* als relationale eignen,
> FRBR mit einem Entity/Relationship-Modell umzusetzen?
>
Der Name "relationale Datenbank" ist in diesem Zusammenhang tückisch
irreführend. Man denkt, aha, damit kann man Relationen sicher wunderbar
abbilden. Eine fehlgeleitete Intuition, die ohne ein Minimum an
Sachkenntnis sich aber geradezu aufdrängt.
Das Wort "relational" ist hierbei aus der mathematischen
"Relationenalgebra" entlehnt, die zur Mengenlehre gehört, und meint
nichts anderes als den mathematisch-algorithmischen Umgang mit
Untermengen.
Eine RDB besteht, genauer besehen, aus nichts als Tabellen, und die
Untermengen, die man als Relationen bezeichnet, sind eben Teile der
Tabellen, nach formalen Kriterien selektierte oder gebildete.

Was wir bei "Relation" denken, eine qualifizierte Beziehung zwischen
Datensätzen oder "Entitäten" also, erfordert ein "Entity-Relationship"-
Modell, und genau das ist das relationale vom Konzept her eben nicht.
Ein objektorientiertes Modell behandelt jede Entität (synonym "Objekt")
als Einheit, die komplexere Eigenschaften haben kann als man in
einer Tabellenspalte zum Ausdruck bringen kann. (Gewiß, mit
Tabellen kann man allerlei nachbilden, das jedoch führt zu
äußerst abstrakten und unübersichtlichen, schwer handhabbaren und
kaum zu veranschaulichenden Konstrukten.)
Mehr dazu:

Relationale DB:
    http://www.allegro-c.de/a-r.htm

Objektorientierte DB:
   http://www.allegro-c.de/a-o.htm

B.Eversberg