[rak-list] Mal was anderes: Google ebooks startet in USA

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Don Dez 9 17:00:25 CET 2010


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Lieber Herr Eversberg,

>> Und "thematische Suche" ist m.E. sehr bibliothekarisch vorgepraegt:
>> Damit der "Bamberger Reiter" zum Thema wird (und nicht nur thematisiert
>> ;-) muss sich die Publikation schon zu grossen Teilen ausschliesslich
>> damit (oder mit Aspekten davon) befassen, solange nicht feiner als
>> bis zur Ebene der Monographie herunter erschlossen wird, wird gerade
>> bei Individualbegriffen als Thema (im Gegensatz zu "Europaeischer Wirtschafts-
>> geschichte des 17. Jahrhunderts) stets viel aussen vor bleiben.
>>
> Sicher. Sehr viel.
> Die thematische Suche steht hier nicht im Fokus, ist aber, wenn die
> Sprache auf Kataloge kommt, für Endnutzer wohl das Thema überhaupt.

Sie meinen, weil das hier die "RAK-List" ist und das, was nicht auf
der Haupttitelseite steht, uns daher hier nicht interessieren sollte?

Der "Bamberger Reiter" aus Ihrer thematischen Suche, den Herr Stephan
in der "known item search" wiederzufinden glaubte, und den ich als
"dokumentarischen" Aspekt der Erschliessung sehe, ist in der Regel
kein Deutendes Destillat des Textes in seiner Gesamtschau, das unter
Beruecksichtigung des Vorzugsbegriffs der allerneusten Forschung
aus dem Arkanum der RSWK-Erschliessung auf uns niederkommt.

In den meisten Titeln sollte er naemlich auf eine sehr praezise
bestimmbare, "formale" Art und Weise auffallen: Diese bekannte
zwei-Wort-Verbindung taucht im Text signifikant haeufig auf und
etwa mit einer Wortwolke ueber den Volltext liesse sich das
mechanisieren und virtualisieren, der Katalogisierer muss das nur
noch abnicken, evtl. noch unter Zuhilfename eines Thesaurus disambiguieren.


> Wenn umfassendes Textmaterial vorliegt, und bei uns liegt das eben
> nicht vor, dann liefern ausgefeilte Methoden der Stichwortsuche ganz
> sicher viele brauchbare Ergebnisse, während umfassende inhaltliche
> (intellektuell basierte) Erschließung, zumal aus der Tiefe des Textes,
> illusorisch ist. Das steht alles außer Frage.

Ist dem so? Den Teilnehmern am Bibliotheksprogramm von Google werden
m.W. sogar die OCR-Ergebnisse zur Verfuegung gestellt, und die Volltexte
zur Verfuegung stellenden Verlage im "Partner"-Programm koennten aus
aehnlichen Gruenden wie mit Google evtl. auch mit Bibliotheken
kooperieren: Wenn die Bibliotheken einen Mehrwert schaffen, der die
Sichtbarkeit des Titels erhoeht, sollte es ihnen recht sein, bei anderen
Methoden der Kataloganreicherung wird ja auch so argumentiert.

Das *Regel*werk muss hier reagieren, indem es nicht (vorhandenen oder
zumindest denkbaren) Moeglichkeiten der nicht- oder halbintellektuellen
Katalogisierung entgegensteht, indem es darauf beharrt, dass alles
moegliche traditionell vollintellektuell abzulaufen hat. Und es muss
natuerlich beruecksichtigen, dass alles dennoch aufwendig ist und
eine entsprechend kooperative Infrastruktur verlangt: Kooperation
im engen Sinn der Erleichterung zentraler Nachweise dezentraler
Ressourcen sehe ich allenthalben beruecksichtigt (war das nicht ueberhaupt
die Raison d'etre der PI?), mit einer arbeitsteiligen Infrastruktur
hingegen tun wir uns schwer, was auch am Regelwerk liegen koennte, das
stets 100% verlangt (bei Alten Drucken darf es auch etwas mehr sein ;-)
und nicht vorsieht, dass Aufnahmen quasi von alleine ueber die Zeit
gesehen besser werden koennten.

viele Gruesse
Thomas Berger
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