[rak-list] REICAT: Uebersetzung von Teilen der Einleitung
Armin Stephan
armin.stephan at augustana.de
Fri Sep 11 10:03:14 CEST 2009
Thomas Berger schrieb:
>
>
> Und die Diskussion heute nahm doch auch Ihren Ausgang in Bemerkungen zu
> guten bzw. schlechten "Ansetzungen" und "Verweisungen" in Bezug auf Werke /
> bzw. exakter "Strings als Komponenten einer Normdatei fuer Werke etc."
Es geht m.E. im Kern darum, dass die gegenwärtige Katalogisierungspraxis
meint, sich auf "Listen" beschränken zu können, die auch noch jenseits
jeder Zitierpraxis sind. Die Einführung von Verweisungsmechanismen in
diesem Kontext wäre ein revolutionärer Schritt in Richtung
Benutzerfreundlichkeit.
>
>> rfassungsarbeit zu sparen.
>
> Redundanzfreiheit in der Normdatei ist ein ganz legitimes Ziel
> (und nicht etwa Faulheit der Bearbeiter);
Ich würde niemals die KollegInnen, die an der SWD mitarbeiten, der
Faulheit bezichtigen wollen. Aber alle, die an der SWD mitarbeiten,
wissen auch, dass manche Verfahrensregel grenzwertig restriktiv ist.
> auch die verschiedenen
> Verweisungsformen von Matthaeus als Person werden ja nicht im
> Werksatz zum Matthaeusevangelium mitgeschleppt.
Das scheint mir ein Missverständnis: Man muss sich generell bei den
biblischen Werken davon lösen, sie als gewöhnliche Werke zu sehen, die
einen Verfasser haben wie jedes moderne Werk auch. Wenn ein Theologe
oder eine Theologin "Matth." schreibt, dann meint das keine Abkürzung
des Verfassernamens, sondern eine Abkürzung der Werkbezeichnung.
Insofern finde ich es sympathisch, dass die SWD - anders als die RAK -
das Matthäusevangelium unter "Matthäusevangelium" ansetzt und "Matthäus
<Evangelist>: Evangelium" als Verweisungsform behandelt.
Deutlicher wird das Phänomen vielleicht bei Lukas: Wenn jemand "Lk" sagt
oder schreibt, dann meint er eindeutig das Lukasevangelium, sagt oder
schreibt er aber "Apg", dann meint er die Apostelgeschichte. Ginge es um
die Würdigung des Verfassers, dann könnte man die Apostelgeschichte
nicht so locker ohne Verfasserangabe stehen lassen.
Konsequenter Weise werden die Briefe des Paulus in der Praxis generell
ganz ohne Verfasserangabe zitiert. Kein Mensch sagt "Paulus:
Römerbrief". Lediglich auf (älteren) Titelblättern liest man
gelegentlich so etwas Umständliches wie "Der Brief des Paulus an die Römer".
--
Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Jefe de Biblioteca
Augustana-Hochschule / Bibliothek
D-91564 Neuendettelsau
Tel. 09874/509-300
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