Urheber im Sachtitel genannt [Was: Re: [rak-list] Fragen imZusammenahng mit MAB 451]

Günter Todt todt at euv-frankfurt-o.de
Wed Aug 26 13:14:51 CEST 2009


Hallo Hr.Berger,



Ein bibliograph. datensatz zerfällt in normierte und deskriptive Elemente.

Zu den ersteren gehören z.B. alle codierten Angaben, v.a. aber die Normdaten 
(Personen, Körperschaften, Schlagwörter).



Zu den deskriptiven zählt u.a. MAB 359. Es gab mal eine  Zeit, wo 359 
weggelassen werden konnte, wenn die Namensform mit der Ansetzungsform 
identisch ist (von der Invertierung abgesehen). Diese regel ist aber schon 
längst entfallen. (Als traurige Folge dieser kontraproduktiven Vorschrift 
steht z.B. im BVB heute eine sicherlich 7stellige Anzahl von Titelsätzen 
ohne 359).


Beim Beispiel von Hr. Allers gibt es also 2 Fragen:

Wie geht das Lokalsystem mit einem Datensatz um, der keine 359 hat?  Meine 
Äußerung hierzu von heute morgen halte ich aufrecht.


Die andere ist: Ist der Normdatensatz für den Großen Steuermann regelgerecht 
und richtig? Dazu hatte ich mich in meiner ersten Mail zur Diskussion der 
chines. Namen auch bereits geäußert.

Falls der betr. PND-Satz 118577425 jedoch nicht richtig sein sollte (ich 
kann das nicht beurteilen), wende man sich bitte an die zuständige 
PND-Redaktion, die erledigt das und dann stimmt es auch hier (wieder).



mit freundlichen Grüßen


--

Günter Helmut Todt
Europa-Univ. Frankfurt (Oder)
Katalogabteilung

Tel: 0335 / 5534-3370

e-mail: todt at euv-frankfurt-o.de

"If you tell the Truth, you do not have to remember anything."




----- Original Message ----- 
From: "Thomas Berger" <ThB at Gymel.com>
To: "Diskussionsliste zum Regelwerk RAK" <rak-list at lists.d-nb.de>
Sent: Wednesday, August 26, 2009 10:18 AM
Subject: Urheber im Sachtitel genannt [Was: Re: [rak-list] Fragen 
imZusammenahng mit MAB 451]


> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> Lieber Herr Todt, liebe Liste,
>
>> Bei der jüngsten Diskussion in Inetbib über chinesische Namen stand
>> ebenfalls ein solches Software-Defizit am Anfang des Ganzen.
>>
>> Heinrich Allers schrieb am 19.08.:
>> "Bei näherer Untersuchung des DNB-Katalogisates stellt sich heraus, daß
>> das MAB-Feld 359
>> (Verfasserangabe in Vorlageform) nicht besetzt ist. Das bewirkt bei
>> einer Montage der ISBD-Anzeige
>> dieses Titels, daß dem Schrägstrich hinter dem Titel entweder der Autor
>> in Ansetzungsform folgt (also
>> "Mao, Zedong") oder, sofern das benutzte Bibliotheksprogramm so pfiffig
>> ist, daß es die Urheberangabe
>> bei fehlendem Feld 359 aus den Ansetzungsfeldern zu generieren versteht:
>> "Zedong Mao".
>
> Ich hatte die Diskussion auch aufmerksam verfolgt, eigentlich ging
> es natuerlich um die Frage, warum chinesische Namen mit vorangestelltem
> Familiennamen voellig unphilologisch als/wie "moderne Namen in Staaten mit
> europaeischen Sprachen" (also mit Komma) angesetzt werden.
>
> In Ihrem Sinn weniger defizitaere Software laesst das Problem weniger
> augenfaellig werden.
>
>
>> Offensichtlich  weist die dort verwendete Bibliothekssoftware an diieser
>> Stelle ein Defizit auf. Die bei uns verwendete Software tut dies bspw.
>> nicht. Der von Hr. Allers zitierte Titel sieht in unserer Software in
>> der ISBD-Anzeige so aus:
>>
>> Mao, Zedong:
>
> (das "," deutet an, dass der Herr nach bibliothekarischem Besser-Wissen
> ~eigentlich~ Zedong Mao hiess, und das ist die Stelle, die Sinologen auf
> die Barrikaden treibt)
>
>
>> Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung. - Sonderausg. -
>> Paderborn : Voltmedia, [2005]. - 128 S. : 18 cm. -
>> (Hauptwerke der großen Denker)
>> ISBN 3-938478-06-3
>>
>>
>> Von einem Schrägstrich hinter dem Titel, der hier überflüssig ist, ist
>> nichts zu sehen.
>
>
>
>> Datenstrukturen und Erfassungskonventionen gibt es nicht nur, um den
>> Katalogisierenden die Entscheidung zu erleichtern, welche Inhalte in
>> welche Felder zu schreiben sind, sondern eben auch für die Anbieter von
>> Bibliothekssoftware.
>> Von ihnen braucht man nicht zu verlangen, Fehler, die einer defizitären
>> Erfassung geschuldet sind zu kompensieren, aber man muss von Ihnen
>> verlangen, das, was infolge geltender Datenstrukturen und
>> Erfassungskonventionen vorliegt, richtig zu verwalten.
>
> Erinnern Sie sich an RAK-Online? Und an RAK-UW? Als vor etwa 20 Jahren
> mit dem Aufkommen von PCs in Bibliotheken mit dezentraler 
> EDV-Katalogisierung
> begonnen wurde, gab es gewisse Hoffnungen auf einen Effizienzgewinn, z.B.
> mittels Datenbank weniger redundante Beschreibungen zu erzeugen und etwa
> auch Aufsaetze, die man schon immer verzeichnet hat, auch im Computer zu
> verzeichnen und dabei nicht mehr Aufwand zu treiben als zuvor mit der 
> Schreib-
> maschine.
>
> Damals war die allgemeine Tendenz zu staerkerer Betonung angesetzter
> Elemente und es gab nicht wenige, die explizite Belegung von MAB 359
> (Verfasserangabe in Vorlageform) als Ausnahme ansahen und nicht als
> Regel. Von Software wurde richtiggehend *erwartet*, anhand der 
> vorliegenden
> Information aus den Sucheinstiegen unter Personennamen MAB 100ff eine
> RAK-gerechte (halbwegs, denn auf die Nennung des 2. Herausgebers wurde
> stets hoechster Wert gelegt, weil das typischerweise der eigene
> Institutsdirektor war) Verfasserangabe zu *generieren*. So eine 
> synthetische
> Verfasserangabe hat ja uebrigens in einer EDV-Umgebung den gewaltigen 
> Vorteil,
> die einzelnen Namen als Hyperlinks auslegen zu koennen, Verzicht auf 359 
> kann
> also einen echten Mehrwert bringen!
>
> Dabei wurde nun uebersehen, dass die RAK in gewissen Faellen auch bei
> Personen die Verfasserangabe ~verbieten~ und daher eine zusaetzliche
> Codierung faellig gewesen waere zur Kennzeichnung "359 fehlt, 
> Verfasserangabe
> muss fuer Display generiert werden" bzw. "... soll nicht generiert werden"
> (oder aus Vereinfachungsgruenden und/oder Antizipation von RAK2 wurde das
> bewusst inkauf genommen).
>
> Inzwischen ist (ohne dass auch nur eine Zeile in RAK oder MAB deswegen
> geaendert worden waere) die allgemeine Tendenz so, dass die deskriptiven
> Elemente wieder in den Vordergrund gerueckt sind, die Faelle, wo die
> "Vorlageform der Verfasserangabe" als verzicht- oder generierbar angesehen
> werden koennte, sind so wenige, dass sich der Unterscheidungsaufwand nicht
> lohnt und man lieber stets die Vorlageform redundant manuell erfasst.
>
> Den erforderlichen Mehraufwand im Vergleich zu redundanzfreierer und
> moeglicherweise unzulaessig vereinfachter Katalogisierung koennen Sie
> im Kontext eines groesseren Bibliotheksverbunds gut einfordern, dort
> ist die Einzelbibliothek stets Minderheit. Wenn Sie aber der 
> Einzelbibliothek
> Aug' in Aug gegenueberstehen und quasi mit der Schreibmaschine drohen,
> weil "das Regelwerk es so erfordert", sollten Sie besser Ihre kugelsichere
> Weste mitnehmen.
>
> viele Gruesse
> Thomas Berger
> -----BEGIN PGP SIGNATURE-----
> Version: GnuPG v1.2.3-nr1 (Windows XP)
> Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
>
> iQCVAwUBSpTvxGITJZieluOzAQL8DAP+KeAKDPCRnXazPRw1KFLhNb2gzH+isGEy
> 2jSrumcbiIfxF7w6BenR7d0xwbzL6UZcnGfr3b3H9XdR7W1ZdR1rlrEVUmL3cRK4
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> =gSv3
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> rak-list at lists.d-nb.de
> http://lists.d-nb.de/mailman/listinfo/rak-list
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