[rak-list] Fragen im Zusammenahng mit MAB 451

Günter Todt todt at euv-frankfurt-o.de
Wed Aug 26 09:26:56 CEST 2009


Herr Eversberg spricht hier eine Problematik an, die es sicher verdiente, 
einmal ausführlicher diskutiert zu werden.

Es ist einen gängige Unsitte, Datenstrukturen und Erfassungskonventionen im 
"Bedarfsfall" so zu ändern, dass Defizite, die die (momentane!) Version der 
Software aufweist, kompensiert werden.

Solch ein Vorgehen trifft man nicht nur bei privaten Datenbankern, sondern 
auch immer wieder im dt. Bibliothekswesen.


Bei der jüngsten Diskussion in Inetbib über chinesische Namen stand 
ebenfalls ein solches Software-Defizit am Anfang des Ganzen.

Heinrich Allers schrieb am 19.08.:
"Bei näherer Untersuchung des DNB-Katalogisates stellt sich heraus, daß das 
MAB-Feld 359
(Verfasserangabe in Vorlageform) nicht besetzt ist. Das bewirkt bei einer 
Montage der ISBD-Anzeige
dieses Titels, daß dem Schrägstrich hinter dem Titel entweder der Autor in 
Ansetzungsform folgt (also
"Mao, Zedong") oder, sofern das benutzte Bibliotheksprogramm so pfiffig ist, 
daß es die Urheberangabe
bei fehlendem Feld 359 aus den Ansetzungsfeldern zu generieren versteht: 
"Zedong Mao".


Offensichtlich  weist die dort verwendete Bibliothekssoftware an diieser 
Stelle ein Defizit auf. Die bei uns verwendete Software tut dies bspw. 
nicht. Der von Hr. Allers zitierte Titel sieht in unserer Software in der 
ISBD-Anzeige so aus:

Mao, Zedong:
Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung. - Sonderausg. -
Paderborn : Voltmedia, [2005]. - 128 S. : 18 cm. -
(Hauptwerke der großen Denker)
ISBN 3-938478-06-3


Von einem Schrägstrich hinter dem Titel, der hier überflüssig ist, ist 
nichts zu sehen.


Datenstrukturen und Erfassungskonventionen gibt es nicht nur, um den 
Katalogisierenden die Entscheidung zu erleichtern, welche Inhalte in welche 
Felder zu schreiben sind, sondern eben auch für die Anbieter von 
Bibliothekssoftware.
Von ihnen braucht man nicht zu verlangen, Fehler, die einer defizitären 
Erfassung geschuldet sind zu kompensieren, aber man muss von Ihnen 
verlangen, das, was infolge geltender Datenstrukturen und 
Erfassungskonventionen vorliegt, richtig zu verwalten.



Mit freundlichen Grüßen

--

Günter Helmut Todt
Europa-Univ. Frankfurt (Oder)
Katalogabteilung

Tel: 0335 / 5534-3370

e-mail: todt at euv-frankfurt-o.de

"If you tell the Truth, you do not have to remember anything."
- Quintus Curtius Snodgrass -




----- Original Message ----- 
From: "Bernhard Eversberg" <ev at biblio.tu-bs.de>
To: "Diskussionsliste zum Regelwerk RAK" <rak-list at lists.d-nb.de>
Sent: Tuesday, August 25, 2009 8:05 AM
Subject: Re: [rak-list] Fragen im Zusammenahng mit MAB 451


> B.Eversberg schrieb:

> Ist das Zusammenbasteln einer sinnreichen Anzeige aus lauter
> verknüpften Satzstufen schon trickreich genug, so kommt es doch
> für den Sinn und Zweck des Katalogs, das Auffinden zu ermöglichen,
> auf noch etwas anderes an, was in dieser Diskussion noch ganz
> unerwähnt blieb: die "satzübergreifende Suche", auch "Schiller-
> Räuber-Problem" genannt. Hätte die Pica-Software dafür eine Lösung,
> vielleicht wäre man den Schritt der Hierarchien-Vereinfachung gar
> nicht gegangen beim GBV. Durch Reduktion auf nur eine Unterstufe
> und großzügiges Kopieren von Angaben aus den Hauptsätzen in die
> Untersätze konnte man sich das besagte Problem durch Redundanz
> vom Hals schaffen. Eigentlich ein Großbeispiel für die altbekannte
> Unart, daß man Datenstrukturen und damit auch Erfassungsregeln
> so lange zurechtbiegt, bis man mit der gegebenen Software etwas
> von ihr nicht direkt unterstütztes doch noch irgendwie erreicht.
> Statt umgekehrt.
>
> B.Eversberg
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