[rak-list] Deutsche Sprache - schwere Sprache

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Tue May 20 15:58:46 CEST 2008


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Lieber Herr Stephan, liebe Liste,


| Klar ist: Die Erstveröffentlichung wird in englischer Sprache
erfolgen. Eine
| englische Fassung wird also, wie Herr Eversberg zurecht betont, zuerst
und
| sofort vorliegen. Eine deutsche Fassung kann erst der nächste Schritt
sein.
|
| Die Befürchtung von Herrn Eversberg, dass wir dadurch in die Situation
| eines permanenten Hinterherhinkens geraten könnten, ist sicher nicht von
| der Hand zu weisen.
|
| Andererseits aber auch nicht die Befürchtung von Herrn Heine, dass es
| unvorstellbar ist, dass die Katalogisierungsfachkräfte in Deutschland auf
| Dauer mit einem englischen Regelwerk arbeiten könnten.
|
| Ich könnte mir vorstellen, dass es technisch kein unüberwindbares Problem
| sein sollte, die Erstausgabe, die nach aller Wunsch eine Online-Fassung
| ist, so zu gestalten, dass sie auf Mehrsprachigkeit angelegt ist.
|
| Wir haben es bei einem Katalogisierungsregelwerk ja nicht mit einem ewig
| langen Fließtext zu tun, sondern mit einem in kleine Textblöcke bzw.
| Paragraphen gegliederten Text.
|
| Man könnte den Text also so darstellen, dass man beim Aufruf des Textes
| zunächst die englische Fassung sieht. Hinter jedem Paragraphen gäbe es
| aber kleine Fähnchen, die man anklicken kann, mit der Wirkung, dass der
| Text des jeweiligen Paragraphen unter dem englischen Text in der
| betreffenden Sprache angezeigt wird.

(nebst Anzeige des Datums der Uebersetzung bzw. des Versionsstands
des Originaltexts).

So wie ich die bisherige Diskussion verstanden habe, fuehrt das aber
etwas am eigentlichen Problem vorbei: "Umgangssprachliche" Begriffe
wie Auflage / Ausgabe etc. haben bereits jetzt keine gute Entsprechung
in der AACR-Terminologie. Die RDA sind nicht zuletzt wegen den FRBR
staerker als die AACR - ich will mal sagen - "terminologisch
aufgeladen" (gibt es da Einsprueche?), und je exakter eine ehemals
umgangssprachliche Vokabel nun definiert ist, desto staerker liegt eine
Uebersetzung des Orignalbegriffs dann neben dem eigentlich gemeinten.

Insofern ist zu erwarten, dass eine deutschen Uebersetzung der RDA vor
der Entscheidung stehen wird, entweder von direkt uebernommenen Vokabeln
("Expression") zu strotzen, also im reinsten Denglisch verfasst sein
wird, oder aber heimlich ganz andere sachliche Aussagen zu machen (mal
"Auflage", mal "Ausgabe", wie es gerade den Vorerfahrungen eines
fachlich versierten Uebersetzters genehm sein wird).

Ich koennte es mir daher als hilfreich vorstellen, wenn zunaechst ein
deutsches RDA-Glossar der englischen Termini erstellt wird, das - unter
besonderer Beruecksichtung von RAK-Aufladungen - die Termini auf Deutsch
erklaert. Liegt das vor, so wird man es auch eher verschmerzen koennen,
auf eine deutsche Uebersetzung der RDA noch warten zu muessen.

viele Gruesse
Thomas Berger

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