[rak-list] Ergebnisse der Sitzung des JSC im April

[Oehlschläger, Susanne]

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Joint Steering Committee for Development of RDA (JSC) hat heute die Ergebnisse seines Treffens vom 13. - 22. April 2008 in Chicago veröffentlicht. Nachfolgend stellen wir Ihnen kurz einige der für uns wichtigsten Ergebnisse vor. Der vollständige Sitzungsbericht steht unter der Adresse http://www.collectionscanada.ca/jsc/0804out.html zur Verfügung.

Der Entwurf des vollständigen Regelwerkstexts wird erst Anfang August veröffentlicht. Als Grund dafür wird die große Zahl der Stellungnahmen genannt. Außerdem geht das JSC davon aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt auch das Online-Produkt in einer ersten Version vorgestellt werden kann. Dies soll die Bewertung des Entwurfs erleichtern. Diese Verzögerung um einen Monat soll keine Auswirkungen auf die Veröffentlichung der RDA Anfang 2009 haben.

Zu den im Dezember veröffentlichten Entwürfen zu den Sections 2-4 und 9 hat das JSC mehr als 900 Stellungnahmen erhalten. Aus diesen hat das JSC einige Themen mit hoher Priorität herausgegriffen und diskutiert, die übrigen sollen sukzessive nach der Sitzung behandelt werden. Dabei wurden die Prioritäten nach folgenden Kriterien festgelegt: Sicherstellung eines eindeutigen Sets von RDA-Elementen (Ensuring that there is a clean RDA element set), Sicherstellung der richtigen Darstellung der Werte (Ensuring correct value representation) und Änderungen am Kernset (Changes to the list of Core elements).

Im Regelwerk soll es eine Art "Kernset" von Elementen (core elements) geben, statt wie bisher alle Elemente als Pflicht (required) oder optional (optional) zu bezeichnen. Das RDA-Online-Produkt soll so konfigurierbar sein, dass nur dieses Kernset angezeigt wird.

Die ISBD Review Group und die FRBR Review Group der IFLA hatten das JSC im Vorfeld der Sitzung gebeten, die folgenden Elemente in RDA bei den Pflichtelementen aufzunehmen: Verfasserangabe, zusätzliche Ausgabebezeichnung und Publikationsort. Das JSC hat die Einschätzung bestätigt, dass die beiden erst genannten Elemente für die Identifizierung eines Titels wichtig sind und will sie in das genannte Kernset aufnehmen. Hingegen wird der Ort einer Veröffentlichung als für den Benutzer zunehmend unbedeutender angesehen.

In den bisherigen Entwürfen hatte die "originating body" eine herausgehobene Stellung. Das JSC hat beschlossen, die AACR2 Regelungen zur "originating body" in die Definition von "creator" aufzunehmen. In Chapter 19 (Persons, families, and corporate bodies associated with a work) wird künftig das Element "originating body" nicht mehr enthalten sein.

Da die eingegangen Stellungnahmen und Vorschläge zu musikalischen Werken sehr speziell sind, wird das JSC eine kleine Gruppe von Musikexperten der ALA, CCC and LC damit beauftragen, einen gemeinsamen Vorschlag für das JSC zu erarbeiten, der als Diskussionsgrundlage dienen soll. Falls dieser Vorschlag vom JSC akzeptiert wird, sollen diese Änderungen in dem Gesamtentwurf enthalten sein.

Das nächste JSC-Meeting findet vom 9. - 18. November 2008 in Ottawa, Kanada, statt.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Oehlschläger und Ingeborg Töpler

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Susanne Oehlschläger
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