[rak-list] Bitte Liste aufloesen!

henges at bth.rwth-aachen.de henges at bth.rwth-aachen.de
Thu Mar 29 08:37:27 CEST 2007


Lieber Herr Heine, lieber Herr Eversberg,

nein, die Liste bitte nicht auflösen, sondern vielleicht nur umbenennen! Der Mail von 
Herrn Heine kann ich in allen Punkten nur voll und ganz zustimmen. Ein 
gelegentlicher Blick auf die Web-Seiten der DNB reicht nicht aus und die Anmeldung 
in noch mehr Listen (man ist ja ohnehin schon in einigen gemeldet) belastet die 
tägliche Arbeit doch sehr.

Auch ich gehöre  zu den "nur Lesenden" und ich glaube, dass dies in all den Jahren 
mein erster Beitrag in der rak-list ist. Dank der Informationen, die allen voran, Sie Herr 
Eversberg, den Unbeteiligten immer wieder zur Regelwerksentwicklung geliefert 
haben, konnten wir uns wenigstens auf dem Laufenden halten und uns eine 
Vorstellung von dem, was zu erwarten ist, machen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Henges





Am 28 Mar 2007 um 14:44 hat heine at suub.uni-bremen.de geschrieben:

> Am 28 Mar 2007 um 12:40 hat Bernhard Eversberg geschrieben:
> 
> > 
> > Aus zwei Gründen möchte ich anregen, diese Liste aufzulösen:
> > 
> > 1. Der Titel ist irreführend - RAK hat keine Zukunft. Auch daß
> > sie noch unter lists.ddb.de läuft, ist nicht mehr zeitgemäß.
> > 
> > 2. Die Beteiligung ist derart gering, daß es nicht lohnt, hier
> > eingeschrieben zu sein. Jeder muß sich konzentrieren auf ganz wenige
> > Listen, die wirklich noch etwas bringen.
> > 
> > Ihre Verlautbarungen, zumal fachfremde wie die zu RSWK, kann die DNB
> > bzw. der StA auch auf der DNB-Homepage ansiedeln oder ein Blog
> > einrichten, dazu braucht's keine E-Mail-Liste.
> > 
> > Und sonst passiert ja nun wirklich nichts, was man Diskussion nennen
> > könnte. Wer sich für die Regelwerksentwicklung interessiert, wird
> > sich längst in die RDA-Liste eingeschrieben haben, wo man den
> > "Geneseprozeß" zwar auch nicht live verfolgen kann, aber doch
> > dichter dran ist, und wo dann und wann auch noch Argumente
> > ausgetauscht werden.
> > 
> > Das Übersetzen der entstehenden Regeln erscheint hinreichend
> > schwierig, daß man vielleicht darauf verzichten sollte! Immerhin
> > liegt ein Vorschlag "Englisch als Arbeitssprache" schon seit zwei
> > Jahren auf dem Tisch, und nicht nur für's Bibliothekswesen, sondern
> > ganz allgemein. Ein deutsches RDA wäre der internationalen
> > Vereinheitlichung unweigerlich abträglich - wenn schon RDA, denn
> > schon das Original! Bei neuen Begriffen wird ja (nicht immer, aber
> > immer öfter) auf Eindeutschungen eh schon gerne verzichtet. Auch
> > deshalb halte ich es inzwischen für höchst ratsam, sich in die
> > RDA-Liste und je nach Interessen in die MARC-Liste (MAB ist ja auch
> > hinfällig) und evtl. auch NGC-Liste einzuschreiben. Diejenigen mit
> > ganz viel Zeit werden sich auch der AUTOCAT anschließen wollen. Aus
> > Zeitgründen bin ich da schon lange nicht mehr drin, aber dort findet
> > das Katalogsierungsleben statt, dagegen ist RAK-List ein Aberwitz
> > und nur noch ein lebendiger Beleg, daß RAK wirklich tot ist. (Wenn
> > da nicht die vielen Zugriffe wären auf die RAK-Datenbank und die
> > RAK-Einführung, aber vielleicht sind das alles nur die Spider...)
> > 
> > Sinnvolle Alternative wäre ja nur eine allgemeine "Regelwerksliste"
> > oder warum nicht gleich "Standardisierungsliste". Wenn man denn
> > meint, daß es dafür in deutscher Sprache noch einen Bedarf gibt.
> > E-Mail-Listen sind wohl doch langsam ein obsoletes Medium, zumal
> > Spam die Mailsysteme langsam unbenutzbar macht.
> > 
> > MfG B.E.
> > 
> 
> 
> Lieber Herr Eversberg,
> 
> ich habe mich bisher nicht in dieser Liste zu Wort gemeldet, weil mir
> dazu:
> 
> - teilweise das Interesse am jeweiligen Thema (solange hier noch was
> los war) - teilweise das notwendige Hintergrundwissen - oder ganz
> einfach die Zeit 
> 
> fehlte.
> 
> 
> Trotzdem habe ich die Beiträge dieser Liste regelmäßig gelesen. Und
> ich fand es auch nicht ganz uninteressant, im Groben mitzubekommen,
> was in den Führungsebenen wieder neues für die Katalogisierung
> beschlossen wurde.
> 
> Ich möchte mich zu Ihrem Beitrag nun doch einmal zu Wort melden, weil
> ich denke, dass es wie mir auch zahlreichen anderen Kolleg(inn)en
> geht. Sie lesen zwar - zum Teil in Auswahl - mit, können oder wollen
> sich aber nicht beteiligen.
> 
> 
> Dass RAK und MAB tot sind und damit der Name dieser Liste nicht mehr
> ganz zutreffend ist, da stimme ich Ihnen durchaus zu, aber wie in
> vielen Bereichen unseres Berufes bleibt man an alten Namen hängen,
> weil sie jeder kennt und weiss, was damit gemeint ist.
> 
> Bsp.:
>  - In Leipzig geht niemand in die Deutsche Nationalbibliothek, Haus
>  Leipzig; alle 
> gehen in die Deutsche Bücherei.
> - Ebenso wird als Kürzel für die Deutsche Nationalbibliothek meist
> (immer noch) DB verwandt und nicht DNB (das Kürzel DDB hatte sich
> schon gar nicht durchgesetzt).
> 
> 
> Eine Liste zu schliessen und zu hoffen, dass alle bisher
> eingeschriebenen Mitglieder von allein in eine neu zu gründende
> "Regelwerksliste" finden, kann bei der allgemeinen Massenträgheit
> nicht gelingen! Besser wäre es, die Liste offiziell umzubenennen. Den
> Begriff "Regelwerksliste" finde ich persönlich übrigens recht gut.
> "Standardisierungsliste" dagegen ist viel zu formell und hört sich
> nach 'Verkündungsplattform' der von denen da oben ausgekungelten
> Beschlüsse an.
> 
> 
> Ihre Kritik, dass die Beteiligung zu gering ist, liegt mit Sicherheit
> zum Einen an den zum Teil viel zu speziellen Themen, die hier lange
> Zeit vorherrschten und wo sich viele Katalogisierer nicht mehr zu
> äussern können, da ihnen das entsprechende Detailwissen fehlt und zum
> Anderen an dem großen Arbeitsdruck, dem viele Mitarbeiter (vor allem
> des mittleren und gehobenen Dienstes) aufgrund der starken
> Stellenreduzierungen in fast allen Bibliotheken ausgesetzt sind und
> die eine intensivere Einarbeitung in Regelwerksfragen unmöglich macht.
> 
> 
> Ihr Vorschlag, die Verlautbarungen von StA, DNB, zu RSWK etc.
> beispielsweise auf der DNB-Homepage anzusiedeln, halte ich für keine
> gute Idee, da ich persönlich zwar relativ schnell mal eine E-Mail
> lesen kann, aber wenig Lust habe, regelmässig (täglich?, alle 3 Tage?,
> wöchentlich?, seltener?) auf bloßen Verdacht hin, eine Internetseite
> aufzurufen, ohne zu wissen, ob ich etwas Neues/Interessantes finde.
> 
> 
> Weiter schrieben Sie, wer sich für die RDA-Genese interessiere, solle
> sich in die RDA-Liste einschreiben. Wer aktiv daran mitarbeiten will,
> hat dies sicherlich auch getan, aber vielen "normalen Katalogisierern"
> geht es mit Sicherheit eher darum, ab und an mal einen Kurzüberblick
> über den aktuellen Stand zu erhalten, ohne mit zu vielen Details
> vollgemüllt zu werden. Dazu sind die vom StA übermittelten Berichte
> sicherlich ausreichend gewesen. Wer genaueres wissen will, kann sich
> ja dann weiter informieren.
> 
> 
> Zum Thema Arbeitssprache deutsch oder englisch, halte ich das für ein
> typisch deutsches Thema. Kein Franzose, Italiener, Spanier oder Russe
> käme auf die Idee, ein englischsprachiges Regelwerk für seine tägliche
> Arbeit zu benutzen! Alle würden ein nationalsprachliches Regelwerk
> fordern. Nur wir Deutschen sollen uns ein englischsprachiges Regelwerk
> überstülpen lassen!
> 
> Angesichts der Kompliziertheit der Regelwerksmaterie (schon die RAK-WB
> waren vielen Katalogisierern zu detailiert und zu juristisch
> formuliert, so dass bei manchen Paragrafen (z.B. § 612 und § 613, aber
> auch viele andere) kaum jemand durchblickte), werden sehr viele
> Katalogisierer bei einem englischsprachigen Regelwerk gar nicht mehr
> durchsteigen, vielfach auch, weil die dafür notwendigen
> Sprachkenntnisse einfach nicht da sind!
> 
> Und was soll es UNSEREN Nutzern bringen, wenn wir Fußnoten nun 
> englischsprachig formulieren: 
> - "References" statt "Literaturangaben"
> - "Bibliography p. ... - ..." statt "Literaturverz. S. ... - ..." -
> "Orig. publ. as: ..., thesis, ..." statt "Zugl.: ..., Diss., ..." -
> "System requirements:" statt "Systemvoraussetzungen:" - "Original
> title (Uniformtitle?) of the comm. work: (Ist das so richtig???)"
> statt "Einheitssacht. des komm. Werkes:" usw. usf. ???
> 
> Ich sehe darin keinen Sinn, zumal dadurch ein weiterer Katalogbruch -
> den Sie (zum Beispiel im Bereich der Materialbenennungen) doch sonst
> eher ablehnen - entstünde, nach dem Motto: Bis 2009 wurden die
> Fußnoten noch in deutsch formuliert, aber seit wir das neue Regelwerk
> haben, müssen wir das nun in englisch machen.
> 
> Im Übrigen waren Sie - wenn ich mich noch recht erinnere - ein
> ausgewiesener Gegner des Nikolausbeschlusses, einfach das gültige
> amerikanische Regelwerk (damals AACR2) eins zu eins zu übernehmen.
> Okay, inzwischen haben sogar die Amerikaner eingesehen, dass AACR2
> nicht mehr zeitgemäß ist und deshalb RDA aus der Taufe gehoben, aber
> nach dem, was ich so mitbekommen habe, wird es keinen grundlegenden
> Bruch im amerikanischen Bibliothekswesen geben und wir werden
> wahrscheinlich immer noch Fremddatensätze der LoC ohne jede Hierarchie
> erhalten - das ist zumindest meine persönliche Erwartung.
> 
> 
> Im Übrigen hat der Standardisierungsausschuß in Leipzig nochmals
> betont, dass das neue Regelwerk deutsch als Arbeitssprache haben wird
> und dass zukünftig auch die Geografika in deutsch anzusetzen sein
> werden, also "Italien" statt bisher "Italia" und "Venedig" statt
> "Venezia" und nicht "Italy" oder "Venice"!
> 
> 
> Zusammenfassend plädiere ich für eine Umbenennung der "RAK-List" in
> "Regelwerksliste", ansonsten aber für keine weitergehenden Änderungen
> und schon gar nicht für eine Auflösung dieser Liste!
> 
> Mit freundlichen Grüßen
> Markus Heine
> 
> -- 
> e-Mail: heine at suub.uni-bremen.de
> Tel.: ++49 (0) 421 / 218-2635
> 
> _______________________________________________
> rak-list mailing list
> rak-list at lists.d-nb.de
> http://lists.d-nb.de/mailman/listinfo/rak-list
> 

Ulrike Henges
RWTH Aachen Hochschulbibliothek
Katalogisierung Monografien
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Tel.: 0241/80-94468 
Fax: 0241/80-92273
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