[rak-list] Überblicksvortrag zu FRBR

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Tue Dec 4 12:50:30 CET 2007


Heidrun Wiesenmüller schrieb:
> 
> Ich bin selbst auch der Meinung, dass die bei uns verbreiteten 
> Bibliothekssysteme und Datenhaltungstechniken für eine Codierung von 
> FRBR-Strukturen direkt im Datenmaterial weitaus besser gerüstet sind als 
> amerikanische Bibliothekssysteme. Denn mit unseren zahlreichen 
> Verknüpfungen zwischen Titelsätzen und Normsätzen, aber auch zwischen 
> mehreren Titelsätzen bilden wir ja jetzt schon genau solche Beziehungen 
> ab, wie sie nach FRBR vorgesehen sind.
> 
Eben. Man hat zwar mit FRBR die Materie mal ganz gründlich theoretisch
durchdacht und konzipiert (anscheinend ohne unsere längst existierenden
Lösungen rezipiert zu haben, aber das wäre auch unamerikanisch), doch es
ist immer noch so, daß man in MARC21 die Ansetzungskategorien gar nicht
mit der Möglichkeit versehen hat, dort Normdaten-IdNummern einzubringen.
Da mußte erst ein Vorschlagspapier von der DNB kommen, damit so etwas
überhaupt erst mal diskutiert wird. Die Diskrepanz zwischen Theorie und
praktischer Umsetzbarkeit wird, fürchte ich, nicht schnell überwunden
werden, auch weil damit ja nicht zuletzt Softwarekosten verbunden wären,
und keinesfalls geringfügige.
(Klar, man _kann_ es in eigenen MARC-Implementierungen längst machen,
etwa überall das Unterfeld $w zulassen, das ist kein Problem. Aber
damit entfernt man sich vom Standard. Deshalb hat ja DNB sich die nicht
geringe Mühe des offiziellen Vorschlags machen müssen. Jedoch: auch wenn
er angenommen wird, heißt das noch nicht viel, wie man am sehr viel
kleineren Beispiel des Nichtsortierzeichens sieht: das darf man wohl
verwenden, aber LC tut es nicht, und ohne LC bewegt sich nichts.)

MfG B.Eversberg


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