AW: AW: [rak-list] Übersetzung des FRBR-Terminus "expression"

Hengel-Dittrich, Christina C.Hengel at d-nb.de
Wed Jul 26 16:51:47 CEST 2006


Wir reden hier über ein Datenmodell, in dem work, expression, manifestation, item unterschiedene Entitäten sind, die unterscheidbar voneinander beschrieben werden. Wenn sie eine inhaltlich davon abweichende Entität "Ausgabe" definieren, haben Sie eine Abweichung in den in ihrem Modell beschriebenen Entitäten und damit ein anderes Datenmodell. Sie können natürlich der Meinung sein, dass Ihr Datenmodell hüscher ist, und darüber sollten wir diskutieren. Aber es geht nicht, zu behaupten, dass Ihr Modell FRBR wäre. Das ist geschummelt.
Ich stecke in der RAK-Diskussion nicht genügend drin, mir scheint aber den Definitionen nach, dass FRBR eher die innere Form, der RAK-Ansatz eher die äußere Form in den Vordergrund stellt. Da wir in Zukunft ziemlich viel mit Netzpublikationen zu tun haben werden, scheint mir die innere Form zunehmend wichtiger (was natürlich nicht bedeutet, dass man die Materialart deswegen außer Acht lassen dürfte). Ein wesentliches Argument für FRBR ist aber wohl, dass es mittlerweile doch ziemlich verbreitet ist und die Ifla voll dahinter steht.
Beste Grüße
Christel Hengel

-- 
Christel Hengel
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: rak-list-bounces at lists.d-nb.de [mailto:rak-list-bounces at lists.d-nb.de] Im Auftrag von Bernhard Eversberg
Gesendet: Mittwoch, 26. Juli 2006 16:11
An: Diskussionsliste zum Regelwerk RAK
Betreff: Re: AW: [rak-list] Übersetzung des FRBR-Terminus "expression"

Hengel-Dittrich, Christina schrieb:


> "Ausgabe" ist an der von Ihnen angegebenen  Stelle eher als
>  Zwischending zwischen Expression und Manifestation definiert

Das macht aber nichts, die angegebene Stelle wäre für eine deutsche
RDA-Fassung (pardon, Expression) unmaßgeblich!

> (Beispiel: Die Übersetzung eines Werks wäre in allen ihren
> Manifestationen dieselbe Expression, aber, wenn auf CD und
> als Buch, unterschiedliche Ausgaben;
Ja, nach der bisherigen Definition schon, aber die können
wir ja ändern. Dann können wir sagen, "hier haben wir eine
deutsche Ausgabe, und zwar die Übersetzung von Schlegel-Tieck,
und davon gibt es eine Buch- und eine CD-Version und ein
Hörbuch". Damit könnte man echte Leser konfrontieren, aber
mit "expression" und "manifestation"? Ich glaube wirklich nicht,
daß wir die zur Präzisierung im Regelwerk tatsächlich brauchen.
Wir müssen denen, für die wir arbeiten, sagen können, was wir
machen! Und wenn es die Chance gibt, dies auch intern so zu nennen,
wie man es vermitteln kann, spricht doch alles dafür.

> andererseits wären der Definition nach die Gesamtheit der zu
> einem Werk veröffentlichten Exemplare der selben Materialart zwar
> eine Ausgabe, könnten aber unterschiedliche Manifestationen sein
> und auch unterschiedliche Expressionen (zum Beispiel Übersetzungen)).
na klar, aber das ist ja nicht die Frage. Man ordnet doch das Exemplar
nicht direkt dem Werk zu.

MfG B.E.



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