AW: [rak-list] AACR3 und Transparenz

Hengel-Dittrich, Christina hengel at dbf.ddb.de
Mon Jun 6 09:50:37 CEST 2005


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
ich glaube, es ist wichtig, deutlich klarzustellen: Der PCC-Kommentar, den Charles Croissant zitiert hat, bezieht sich NICHT auf die RDA, für die zur Zeit noch gar keine Entwürfe vorliegen. Vielmehr bezieht er sich auf den noch stark an die AACR2 gebundenen alten AACR3-Entwurf (Part I), der aufgrund der kritischen Kommentare mittlerweile zurückgezogen wurde. Auch die AfS hatte dazu einen kritischen Kommentar abgegeben. Eine Darstellung der Ergebnisse des letzten JSC-Meeting, auf der der Richtungswechsel (mit Rücknahme des Entwurfs) vollzogen wurde, finden Sie unter http://www.collectionscanada.ca/jsc/0504out.html. Darin wird auch bereits deutlich, was den Qualitätssprung der geplanten RDA ausmacht. Eine Präsentation mit ersten Vorstellungen zu den RDA finden Sie unter http://www.collectionscanada.ca/jsc/docs/rdapptmay2005.pdf. Darin findet sich auch ein Dank an alle, die kommentiert haben, und die Bitte, die RDA-Entwicklung weiter zu begleiten.

Beste Grüße
Christel Hengel





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-rak-list at ddb.de [mailto:owner-rak-list at ddb.de] Im Auftrag von Bernhard Eversberg
Gesendet: Montag, 6. Juni 2005 08:52
An: rak-list at ddb.de
Betreff: Re: [rak-list] AACR3 und Transparenz

Charles Croissant schrieb:

> Der Entwurf zu Teil 1 von AACR3 erfuhr bei uns eine heftige Kritik; 
> typisch dafür ist die Stellungnahme des Vorstandes des Program for 
> Cooperative Cataloging (PCC). Dessen Bericht ist unter folgendem  URL
> zugänglich:
> 
> http://www.loc.gov/catdir/pcc/archive/aacr3-pt1pcc.pdf
> 
Eine Lektüre dieses Papiers ist ernüchternd und geeignet, anfänglichen Enthusiasmus über RDA zu dämpfen.
Vor und neben umfangreicher Kritik in der Sache wird, und das sind neue Töne im AACR-Land, das Vorgehen des JSC als sehr problematisch gesehen. 
Wer die ansonsten stets vorsichtige, diplomatische, immer auf Konsens bedachte Redeweise der amerikanischen KollegInnen kennt, erlebt hier Überraschungen. Man lese besonders Seite 8, unter "Worthwileness".

Dringend geraten wird zu einer (ja auch bei uns längst angemahnten) offenen Umgebung des Ideenaustausches, weil nur so die weitreichenden Konsequenzen einer Reform verantwortbar ausgelotet werden können. Auch mit anderen Fachgesellschaften, die mit Metadaten zu tun haben, wäre dringend zu reden, was offenbar nicht geschehen sei, um dort Akzeptanz zu erreichen oder überhaupt erst einmal ernstgenommen zu werden (!).
Die bisherige Vertraulichkeitskultur fördere jedenfalls eher Mißtrauen, Verärgerung und Desillusionierung und schade dem Ansehen der AACR.
Auch die Aktivitäten der IFLA seien zu wenig berücksichtigt worden.

Die Sachkritik nennt dann etliche neue und interessante Aspekte, läßt aber kaum einen Stein auf dem anderen, wenngleich der RDA-Ansatz als Ganzes positiv gesehen wird.
So erscheint denn letztlich, summa summarum, auch das Datum 2008, nachdem anfänglich 2007 anvisiert war, als sehr optimistisch.

MfG B. Eversberg





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