AW: AW: [rak-list] Zum Thema Rezensionen in Katalogen

Crönert, Matthias M.Croenert at bgr.de
Tue Apr 12 17:30:27 CEST 2005


Falls der Katalognachweis nicht nur auf die selbständigen Werke beschränkt 
ist, sondern auch unselbständig Erschienenes umfasst, ist immer eine 
Information darüber geboten, ob und wie bei den Aufsätzen eine Auswahl 
getroffen wird. Selbst wenn es nicht gelingt, in einer knappen Beschreibung 
bündig und nachvollziebar zu erklären, nach welchen Kriterien ausgewählt 
wird, sollte doch wenigstens der deutliche Hinweis gegeben werden, dass 
Aufsätze eben nur in Auswahl katalogisiert sind. (Manch einer wird schon 
vermuten, dass die Auswahlkriterien wohl ähnlich wie beim Bestandsaufbau 
sein werden.) Trotzdem können Fehlvorstellungen über den Katalog nicht 
ausgeschlossen werden - aber deshalb auf die Aufsatzkatalogisierung zu 
verzichten, wäre gewiss zu schade.

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Matthias Crönert
Geozentrum Hannover
(BGR / NLfB / GGA)
Bibliothek, Archiv
Stilleweg 2
30655 Hannover
0511 / 634-3203
m.croenert at bgr.de


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-rak-list at ddb.de [mailto:owner-rak-list at ddb.de] Im Auftrag von B.Eversberg
Gesendet: Dienstag, 12. April 2005 16:18
An: rak-list at ddb.de
Betreff: Re: AW: [rak-list] Zum Thema Rezensionen in Katalogen

Crönert schrieb:

> Sowenig ich Herrn Markners Argumentation verzerrt darstellen wollte, sowenig 
> verstehe ich jetzt seine Befürchtung, dass Werturteile in bibliographische 
> Aufnahmen hineinkommen, wenn der Gegenstand der Katalogaufnahme eine 
> Rezension ist. Warum sollten Bibliotheken, die - "gewohnheitsmäßig" oder 
> nicht - auch unselbständig erschienene Werke im Katalog nachweisen, gerade 
> Rezensionen unberücksichtigt lassen? Mit der Katalogaufnahme für eine 
> Rezension ist doch kein besonderes Werturteil verbunden. Der Katalog gibt 
> Auskunft über den Bestand der Bibliothek - und diese Aufgabe erfüllt er umso 
> besser, je intensiver er den Bestand erschließt...
> 
Da ist zwar was dran, aber es gibt doch ein Problem: Wie erklaert man 
dem Nutzer, bündig und nachvollziehbar, was der Katalog enthält und was 
nicht? Wenn es keine präzise umrissene Auswahl gibt, z.B. eine Liste von 
Zeitschriften ab einem bestimmten Jahr, kann man nur sagen: Bestand der 
Bibliothek plus X.
Wobei allerdings auch "Bestand der Bibliothek" aus Nutzersicht keine 
Angabe ist, mit der er wirklich was anfangen kann, in dem Sinne daß er 
immer wissen könnte: in diesem Fall lohnt sich die Katalogbenutzung, in 
jenem Fall nicht. Wir können das auch für uns selber nie genau beantworten.

Wirklich wichtig ist aber vielleicht nur etwas anderes: das Verhindern 
von Fehlvorstellungen. Nutzer sollten z.B. nicht verleitet werden, 
unreflektiert zu vermuten, man finde zu allen Büchern im Katalog auch 
die Rezensionen. Oder es wären zu einem Thema alle relevanten 
Zeitschriftenaufsätze drin. Wie erreicht man mit einer ganz knappen 
Beschreibung, daß keiner auf solche unhaltbaren Ideen kommt?


B.E.






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