AW: [rak-list] Zum Thema Rezensionen in Katalogen

Crönert, Matthias M.Croenert at bgr.de
Tue Apr 12 15:40:04 CEST 2005


Sowenig ich Herrn Markners Argumentation verzerrt darstellen wollte, sowenig 
verstehe ich jetzt seine Befürchtung, dass Werturteile in bibliographische 
Aufnahmen hineinkommen, wenn der Gegenstand der Katalogaufnahme eine 
Rezension ist. Warum sollten Bibliotheken, die - "gewohnheitsmäßig" oder 
nicht - auch unselbständig erschienene Werke im Katalog nachweisen, gerade 
Rezensionen unberücksichtigt lassen? Mit der Katalogaufnahme für eine 
Rezension ist doch kein besonderes Werturteil verbunden. Der Katalog gibt 
Auskunft über den Bestand der Bibliothek - und diese Aufgabe erfüllt er umso 
besser, je intensiver er den Bestand erschließt. (Vielleicht ist es aber 
etwas anderes, Katalogaufnahmen mit "privilegierten" Online-Journalen zu 
verlinken ...)

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Matthias Crönert
Geozentrum Hannover
(BGR / NLfB / GGA)
Bibliothek, Archiv
Stilleweg 2
30655 Hannover
0511 / 634-3203
m.croenert at bgr.de


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-rak-list at ddb.de [mailto:owner-rak-list at ddb.de] Im Auftrag von B.Eversberg
Gesendet: Dienstag, 12. April 2005 13:51
An: rak-list
Betreff: [rak-list] Zum Thema Rezensionen in Katalogen


Herr Markner (Halle) antwortete mir auf die Replik von Herrn Crönert:

 >> Wenn Herr Markner beklagt, dass verlinkte
 >> Rezensionstexte nicht per
 >> Suchanfrage abgesucht werden können, und er
 >> daraus den Schluss zieht,
 >> dass Rezensionen nicht in einen Katalog gehoeren


Das ist offensichtlich eine verzerrte Darstellung
meiner Argumentation. Ich nehme Anstoß daran, daß
Werturteile in bibliographische Aufnahmen
hineinkommen. Ich kritisiere zweitens (aber es ist
wirklich zweitrangig, da ein weniger prinzipielles
Problem), daß die gegenwärtige Praxis, nur bestimmte
Online-Journale zu verlinken, diese gegenüber anderen
Rezensionsorganen privilegiert.

Natürlich kann man Rezensionen bibliographisch
erfassen, so wie man auch Aufsätze erfassen kann.
Deutsche Bibliotheken haben das aber gewohnheitsmäßig
Fachbibliographien und dem Dietrich überlassen, und
die den Benutzern heute standardmäßig zur Verfügung
gestellten Kataloge enthalten nur selbständig
Erschienenes. Von diesen Katalogen gehe ich daher aus.

Wenn man in einem Katalog wie "GBV plus", der auch
Unselbständiges nachweist, alles Zusammengehörige
miteinander zu verlinken, wird man sich nicht auf den
Nexus zwischen Rezension und besprochenem Werk
beschränken können. Dann wird man auch Schrift und
Gegenschrift, Replik und Duplik, Nachruf und Autor
etc. miteinander verknüpfen müssen. Wobei sich dann
erst recht die Vollständigkeitsfrage stellt. Und
natürlich die der Orientierung in einem Katalog, der
zum Hypertextlabyrinth wird.







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