AW: AW: [rak-list] 'In-analytics' und Kapitel 13

"Crönert, Matthias" M.Croenert at bgr.de
Fri Dec 5 16:59:33 CET 2003


In Sachen "RAK-Weiterarbeit" habe ich mich als optimistischer Fan geoutet, 
der darauf setzt, dass die intensive Weiterarbeit am Regelwerk schon bald zum 
proklamierten Ziel fuehren wird: ein "zukunftsfaehiges" Regelwerk, das dem 
viel beschworenen "internationalen Standard" weitgehend entspricht.
Wobei die Qualitaeten des bestehenden Regelwerks und die Staerken der jetzigen 
RAK-Praxis gegenueber anderen schon einen wesentlichen Vorteil bedeuten, der 
auch mit Nachdruck betont werden sollte. Doch es gilt vor allem, die besonders 
schmerzenden Defizite unseres Regelwerks auszugleichen.

Deshalb scheue ich mich nicht, noch mal einen Vorschlag zum bekannten Thema 
"mehrteiliges unselbstaendiges Werk" zu machen und dazu mein erst neulich 
konstruiertes Beispiel zu zitieren:

   Fuchs, Fritz: Fehlfarben
   7. Gruengrau
   (Analytische Arbeiten ; 18)
   In: Chemigraphie / hrsg. von Clemens Crusius
       Abt. Druckverfahren
       5. Extremfaelle
       Essen, 2004
       (Abenteuerliche Abhandlungen. Reihe B ; 63)
       S. 9 - 10

Dieses reizvolle Werk beruehrt sieben Hierarchiestufen auf drei Ebenen:

1a) Schriftenreihe:    Abenteuerliche Abhandlungen
1b) Unterreihe:        Reihe B
2a) Mehrbändiges Werk: Chemigraphie
2b) Abteilung:         Druckverfahren
2c) Band des MbW.:     Extremfälle
3a) Mehrteiliges Werk: Fehlfarben
3b) Teil des MtW.:     Gruengrau
[Die "Analytischen Arbeiten" stehen auch auf der Stufe 1a).] 

Solch ein Konstrukt wird zwar nicht allzu haeufig vorkommen, doch sollte das 
weiterentwickelte Regelwerk alle prinzipiell moeglichen Konstellationen der 
eigenen bibliographischen Kategorien beruecksichtigen. (Die bibliographische 
Wirklichkeit bietet oft noch raffiniertere Gebilde!)
 
Nun interessiert also die Frage, welche "Aufnahmetechnik" sollte das neue 
Regelwerk empfehlen? Welche Aufnahmeeinheiten sind - vor allem unter dem 
Rechercheaspekt - sinnvoll (und miteinander zu verknuepfen)?

Mein Vorschlag: 3 Aufnahmeeinheiten entsprechend den 3 Hierarchieebenen. Die 
Hierarchiestufen der jeweiligen Ebene werden innerhalb der Aufnahmeeinheit 
abgebildet. Dabei ist zu beachten, dass z.B. fuer jeden weiteren Teil des 
mehrteiligen Werks wieder eine eigene Aufnahme angelegt wird, bei der im 
(recherchierbaren) Titelfeld "Fehlfarben" steht und im (mitrecherchierten) 
Feld fuer den Titel des Teils dann "Gelbgrau" (oder was auch immer). Und 
sollte der Teil keinen eigenen Titel haben, sondern nur gezaehlt sein, ist es 
auch gut. 

Diese Aufnahmetechnik kann ebenso gut auf den beiden anderen Hierarchieebenen 
eingesetzt werden.
(Unterscheidungen nach Satztyp wie in MAB mit "h" (Hauptsatz fuer Titeldaten), 
"y" (Untersatz fuer die Auffuehrung von Abteilungen) oder "u" (Untersatz fuer 
die Bandauffuehrung) sind ja nicht zwingend!)

So wird es jedenfalls in unserem GZH-Katalog gehandhabt. (Der wurde 1990 
angelegt und umfasst jetzt mehr als 800.000 Titelaufnahmen: rund 350.000 fuer 
selbstaendige Werke und 450.000 fuer unselbstaendige Werke.) Und wir haben 
damit beste Erfahrungen gemacht: sowohl bei der Recherche, als auch bei der 
Darstellung der Aufnahmen.


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 Matthias Crönert
 GEOZENTRUM HANNOVER (BGR/NLfB/GGA)
 - Bibliothek, Archiv -
 Stilleweg 2, 30655 Hannover

 0511/643-3203 (Fax: 0511/643-3684)
 M.Croenert at bgr.de
 www.geozentrum-hannover.de
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