[rak-list] Hierarchien

Margarete Payer payer-loisl at T-ONLINE.DE
Thu Mar 7 09:23:38 CET 2002


Liebe Liste,

ich moechte doch noch mal das Thema Hierarchien aufnehmen. In den
Vorschlaegen zu RAK-Online ist man damals davon ausgegangen, dass das
Prinzip der RAK-WB moeglichst wenig Stuecktitelaufnahmen zu machen geaendert
wird zugunsten von Stuecktitelaufnahmen (im dokumentarischen Bereich
durchaus ueblich). (Ausnahmen sollten z.B. reine Bandzaehlungen bleiben).
Damit waeren dann saemtliche Nachweise in der Datenbank unproblematisch. Die
Verknuepfungen und Anzeigen koennten dann genau wie bei Reihenaufnahmen
laufen.
Im Western Library Network wurden solche Stuecktitel beim uebergeordneten
Werk in der Contents-Fussnote angegeben und mit den Stuecktiteln verlinkt.
(Im OPAC:) In der Standardaufnahme fuer das uebergeordnete Werk war die
volle bibliographische Aufnahme zu sehen. Erst beim Anklicken des Stueckes
war zu sehen, ob die eigene Bibliothek bzw. welche Bibliothek das Stueck
hatte. Ich empfand das vom Benutzen her sehr praktisch. (Ich weiss jetzt
nicht, wie das heute ist, da ja WLN von OCLC uebernommen wurde.) Meine
Beobachtung damals war allerdings, dass es sehr stark vom Katalogisierer
abhing, ob er Stuecktitel machte oder nicht. AACR laesst da m.E. zu viel
Freiraum zumindest fuer Verbundkatalogisierer.
Entschuldigen Sie bitte, dass ich wieder auf die Vorschlaege von RAK-Online
hinweise, aber zwanzig Jahre Diskussion (seit 10 Jahren unter der
Ueberschrift RAK-Online und dann RAK2) sind praegend.
Schoene Gruesse
Margarete Payer
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-rak-list at ddb.de [mailto:owner-rak-list at ddb.de]Im Auftrag von
Kai Skalweit
Gesendet: Donnerstag, 7. März 2002 00:14
An: rak-list at ddb.de
Betreff: Re: [rak-list] Grundlage der Entscheidung?


Am Tue, 5 Mar 2002 11:38:53 +0100, schrieb Bernhard Eversberg:
>On 5 Mar 02, at 10:23, Margarete Payer wrote:
>> 2. Die Hierarchien insbesondere bei mehrbaendigen Werken: wenn man die
>> Uebernahme der AACR mit der Verwendung von Daten begruendet, muss man
sich
>> fuer die Aufgabe der hierarchischen Aufnahmen entscheiden - : mein
>> Wunschtraum seit ich ein Praktikum in den USA gemacht habe.
>Auf Wunschtraeume koennen wir keine Entscheidungen gruenden. Aus
Katalogisierer-
>und Programmierersicht ist es einfacher, nur flache Datensaetze zu haben,
aber aus

Warum sind flache Hierarchien aus Katalogisierer-
sicht einfacher? Wenn ich einen neuen Band-Satz
anlegen will, muss ich in beiden Faellen den Gesamt-
titel aufrufen, entweder um die Verknuepfungsnum-
mer zu ermitteln oder um die Bandangaben direkt in
den Satz des Gesamttitels einzutragen.

>Nutzersicht ist und bleibt es unsauber, wenn man einen Titel deshalb nicht
>genauso wie jeden anderen Titel finden kann, weil es ein Bandtitel ist.
Auch
>datenbanktechnisch ist es die einzig saubere Loesung, wenn Titel immer
gleich
>behandelt und indexiert werden und nicht mal so und mal so. Titel sind die

Die Indexierung liesse sich entweder ueber die
Kategorie steuern oder - wahrscheinlich besser -
durch Subfelder (dann kann gesteuert werden,
welche Teile der Kategorie als Titel (oder Person,
Jahr, ISBN etc.) aufbereitet werden soll.
(Das ist aber eigentlich ein Hinweis auf die Ueber-
legenheit der hierarchischen Struktur, wo das auto-
matisch geschieht.)

>wichtigsten Datenelemente, aber AACR haben noch nicht mal Ansetzungsregeln
dafuer.
>Nur diejenigen Titel werden bevorzugt behandelt (z.B. mit
Nichtsortierkennung),
>die frueher im Zettelkatalog eine Eintragung erhielten. Alle anderen sind
>Titel zweiter Klasse. Das steht in keinem Verhaeltnis zu dem Aufwand, der
mit
>Namen getrieben wird!

Der letzte Satz ist Klasse!

Fuer mich ist die (fehlende) Behandlung von hier-
archischen Strukturen das groesste Problem.
Ich halte es fuer inakzeptabel, z.B. beim Staudinger
100 Baende in einer Aufnahme unterzubringen.
(Ja, auch mit hierarchischer Struktur ist das Teil
unuebersichtlich.)
Vielleicht bin ich durch "mein" Lokal-System ver-
saut, das mich zwingt, bibliographische Daten in
Titelsaetzen zu erfassen, und im Exemplarsatz nur
erlaubt, neben der Signatur, ausschliesslich formale,
kodierte Angaben festzuhalten.
Zwischen Titel- und Exemplarsatz soll - nach meinem
Katalogverstaendnis - eine eindeutige bibliographi-
sche Beziehung hergestellt werden, und die muss sich
auch auf die Bandangaben beziehen. Bei einer Bandauf-
fuehrung in einer Fussnote halte ich das fuer nicht
gegeben.



-
Gruesse
Kai




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