[rak-list] Individualisierung

Kai Skalweit kskaradc at MAILSZRZ.ZRZ.TU-BERLIN.DE
Wed Jan 23 23:16:57 CET 2002


Am Mon, 21 Jan 2002 12:05:49 +0100, schrieb Barbara Pfeifer:

Hallo Frau Pfeifer,

Vielen Dank fuer die Erlaeuterungen.

>Die Deutsche Bibliothek verknüpft bei der Katalogisierung in allen Fällen
>mit Datensätzen der Personennamendatei (PND).

Dachte ich mir beinahe.

>In der PND gibt es zwei Satzarten: nicht individualisierte Tn-Sätze und
>individualisierte Tp-Sätze.
>In Der Deutschen Bibliothek werden Tp-Sätze für Personen angelegt, wenn im
>Buch biographische Angaben zur Person vorliegen und im Datenbestand Der
>Deutschen Bibliothek alle zur Person gehörigen Titel zugeordnet werden
>können.
>Gleichzeitig kann es für die Namensform weiterhin einen Tn-Satz in der PND
>geben. Es wird allerdings bei der Neuerfassung eines Tp-Satzes nicht
>gleichzeitig ein Tn-Satz für die Namensform angelegt.
>Tn-Sätze werden immmer nur dann auf Tp-Sätze umgelenkt und somit in der PND
>gelöscht, wenn nach Überprüfung sogenannter Vergleichsdatenbestände keine
>weiteren Personen gleichen Namens vorhanden sind.

Ich sehe Aehnlichkeiten zur Behandlung
von Formal-Schlagworten in der SWD. Die
Formal-Schlagwoerter "geistern" ohne 
SWD-ID-Nummer durch die Austauscheinheiten
(und werden ueberall mit eigenen lokalen
ID-Nummern (bzw. Datensatz-Nummern) verse-
hen).

>Diese Regel wurde mit allen PND-Kooperationspartnern nach eingehender
>Diskussion verabredet.

Sicherheitshalber: Diese Regel finde ich 
vollkommen in Ordnung.

>Im maschinellen PND-Änderungsdienst werden die Identifikationsnummern der
>PND-Datensätze immer übermittelt.
>Außerdem wird in MAB2-Feld 065 die Satzart (Tn oder Tp) ausgeliefert.
>
>Die DDB-Titeldatenlieferungen (Datendienst) enthalten bei Haupt- und
>Nebeneintragungen die Identifikationsnummer des PND-Datensatzes und die
>Ansetzungsform des Namens. Die Satzart ist nicht erkenntlich.
>
>Die DNB-CD aktuell enthält bei Haupt- und Nebeneintragungen für
>Personennamen die Ansetzungsform des Namens und alle Verweisungsformen. Die
>Satzart des verknüpften Datensatzes ist auch hier nicht erkenntlich.

Ist richtig. Habe ich schon vor Ort geklaert.
Wir setzen eigentlich nur die DNB-CD aktuell
ein. Von einem emeritierten Professor ueber-
nahmen wir vor kurzem aeltere Literatur, die
mit Ausdrucken der entsprechenden CD-Kumula-
tion zu mir in die die Titelaufnahme kam.

Wo muss eine Anregung hin, dass die PND-Nummer
auch auf der DNB-CD aktuell eine Bereicherung
waere?


Der Gedanke mit der Fairness, dass die Nicht-
Individualisierer das entsprechend kennzeich-
nen, laesst mich aber immer noch nicht los :-)

Es muesste im (Titel-) Datenformat entspre-
chend ein Feld (oder Indikator oder Teilfeld)
pro Person geschaffen werden, dass diesen
Status anzeigt.

So ganz das Wahre ist das allerdings auch
nicht, weil ein Titelsatz mit individuali-
sierten Personen beim Tausch ueber eine
nicht individualisierende Bibliothek dieser
Information wieder beraubt wird.
(Also im Titelsatz eine Person:
Tp - Austausch - Konversion - Tn - Austausch - ...)
Der (2.) Empfaenger muss also hoellisch auf-
passen, dass er ggf. die individualisierenden 
Informationen wieder hinzutraegt.
Andererseits haette ein entsprechender Hin-
weis fuer den Empfaenger eine Warn-Funktion,
in der der Geber des Titelsatzes ausdruecklich
mitteilt, dass keine Pruefung auf Individuali-
sierung vorgenommen wurde.

Die Kennzeichnung koennte z.B. durch MAB 102_
und den Text "nicht individualisiert" vorge-
nommen werden (brutal pragmatisch, ich glaube
man sieht die Hemdsaermel ;-) ) oder z.B. durch 
eine Kategorie MAB 103 "Codes zur 1. Person" 
(nutzt eigentlich jemand MAB 103?).


>-----Ursprüngliche Nachricht-----
>Von: Kai Skalweit [mailto:kskaradc at MAILSZRZ.ZRZ.TU-BERLIN.DE]
>Gesendet: Samstag, 19. Januar 2002 10:17
>An: rak-list at ddb.de
>Betreff: Re: [rak-list] Individualisierung
>
>
>Am Fri, 18 Jan 2002 15:44:03 +0100, schrieb Martin Tutsch:
>
>>Der Beitrag von Thomas Berger ist ein schönes Beispiel dafür, wie wenig
>>die derzeitige Diskussion noch mit der Realität zu tun hat. Hier wird
>
>Das ist eher unfreundlich formuliert.
>
>>schlicht ignoriert, daß die größte Zahl der im Tagesgeschäft
>>anzusetzenden Namensansetzungen problemlos ohne Feststellung der
>>Identität der Person vorgenommen werden kann. Der Fall Buonarotti ist
>>eine absolute Ausnahme! Eine generelle Individualisierung würde jedoch
>
>Wernher von Braun.
>Bei Namensansetzung muss ein - zugegeben - 
>kleinerer Teil der geistigen Kapazitaet
>darauf achten.
>
>>Folgelasten eines erneuten Regelwerkbruchs zu verlassen. Ich vermisse
>>konkrete Aussagen darüber, welchen zusätzlichen Aufwand eine
>>ernstzunehmende Personenindividualisierung verursacht. In einer Zeit, in
>>der das Geld kaum für die nötigsten Arbeiten reicht, täglich Stellen
>>gestrichen werden und die retrospektive Katalogisierung sowie der
>>elektronische Nachweis der Institutsbestände noch längst nicht
>>abgeschlossen sind, wäre es ausgesprochen unverantwortlich, den
>>Bibliotheken zusätzliche Arbeit aufzubürden, deren Notwendigkeit
>>zumindest zweifelhaft ist.
>
>Dem stimme ich voll und ganz zu.
>Ich sehe die einzige sinnvolle Moeglichkeit,
>darin konsequent "Sammelsaetze" (der Gedanke
>mit der Ordnungshilfe "<Sonstige>" gefaellt
>mir nicht ganz) anzulegen. Spaetestens bei
>der Uebermittlung nur der Namensform (ohne
>ID-Nummer) in einer Austauscheinheit muss
>darauf zurueckgegriffen werden. - Die Pro-
>blematik scheint schon jetzt im HBZ-Verbund
>zu existieren.
>Fair faende ich, wenn die Katalogisierer,
>die nicht individualisieren, dies in ihrer
>lokalen Personendatei vermerken und dieses
>Merkmal beim Austausch auch uebermittelt
>wuerde. Dann kann der Empfaenger entschei-
>den, ob er (fuer sich und den weiteren Aus-
>tausch) individualisiert.
>Ich vermute, dass dies bereits in der 'DNB
>aktuell' praktiziert wird. Keineswegs zu allen
>Personen wird die PND-Nummer uebermittelt.

-- 
Gruesse
Kai



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