[mab-list] MABXML
Bernhard Eversberg
ev at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Mon Sep 15 11:43:41 CEST 2003
Vielen Dank, Herr Kett, fuer die enorme Arbeit, die offensichtlich in diesem
Dokument steckt. Zumindest hat es erst einmal das Verdienst, dass man sich nun
eine bessere Vorstellung machen kann, wie denn MAB in XML konkret aussehen und
was es fuer Vorzuege haben koennte.
Abzuwarten bleibt natuerlich erst einmal, ob denn MAB bestehen bleiben oder
zugunsten von MARC21 zum Auslaufmodell werden wird.
Und selbst WENN es bestehen bleibt, ist die Frage, ob denn nicht die Konversion
von MAB zu MARC21, die es auf jeden Fall geben muss, auch genutzt werden kann, um
dann im zweiten Schritt MAR21-XML herzustellen, fuer alle diejenigen, die dann
wirklich XML wollen. Denn die muessen sich mit MARC21-XML sowieso befassen und
werden froh sein, wenn sie nicht mit MABXML noch ein zweites Schema beherrschen
muessen.
Abgesehen von diesen Ueberlegungen stellt sich aber auch die Frage, ob das
konventionelle MAB dann, wenn es MABXML gibt, bestehen bleiben soll, falls es
ueberhaupt bestehen bleibt, oder dadurch laengerfristig voellig abgeloest werden
sollte.
Wenn Sie irgendwelche Katalogisierer fragen, die jetzt mit MAB umgehen, werden
Sie nicht viel Beifall ernten: MAB liest sich, kennt man einmal die Nummern,
extrem viel schneller als derselbe Datensatz in XML. Es entsteht also das witzige
Paradoxon, dass man eine menschenlesbare Form des Datensatzes hat, die aber
keiner wird lesen wollen, weil die vermeintlich kryptische Form mit den Nummern
soviel bequemer, kompakter, uebersichtlicher ist, mit nur ganz wenig Gewoehnung.
Man wird also mittels XSLT wieder aus MABXML die alte Form machen muessen, um der
Praxis genuege zu tun.
Hinsichtlich Speicheroekonomie ist die alte Form unschlagbar, auch wenn das
keinen mehr interessiert und belaechelt wird, wenn man darauf hinweist. Aber
hantieren Sie mal mit 15 Millionen Daten und vergleichen Sie dann. Als
Anhaltspunkt koennen Sie nehmen: 15 Millionen konventionelle MARC-Saetze des
alten VK haben wir hier auf einem handelsueblichen PC in 6.5 Stunden indexiert.
M.E. muessen wir, solange unsere Datenbanken unablaessig wachsen, um Effizienz
bemueht sein.
Eine weitere Frage ist, ob man XML-Daten als solche dann innerhalb von
Datenbanken halten wird. Benchmark-Ergebnisse bei der Untersuchung von nativen
XML-Datenbanken raten davon eher ab, ganz klar wegen bescheidener Performance.
MfG B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
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