[rak-list] Zur Bedeutung von RDA Vokabularien

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Fri Jan 22 13:16:38 CET 2010


Niemand wird bestreiten, dass wir im "Silo" sitzen und da raus sollten.

Ich frage mich nur, ob die komplexen Entity-Beziehungs-Diagramme von 
FRBR usw. dazu verhelfen können?

Sind das eher intellektuelle Konstrukte oder sind sie realistisch  
maschinell einsetzbar?  Man wird kaum Leute, die nicht schon im 
bibliothekarischen Kontext tätig sind, dazu bringen, sich dieses 
Spezialwissen anzueignen.

Nur wenn diese Konstrukte auf hinreichend einfache Weise maschinell  
nutzbar gemacht werden können, werden sie nach  meiner Einschätzung im 
außerbibliothekarischen Raum Beachtung finden.

Am 22.01.2010 13:02, schrieb Bernhard Eversberg:
>
> Noch ein aktueller Beitrag:
>
> http://dlib.org/dlib/january10/hillmann/01hillmann.html
>
>
> Hillman und Coyle geben eine ausführliche und bebilderte Darstellung
> der RDA Vokabularien: was diese sind und sollen, wie man damit
> umgehen kann, wie sie konstruiert und gepflegt werden usw.
> Dabei wird insbes. Bezug genommen auf die "Entity Relationship Diagrams"
> für RDA, natürlich auf die zugrundeliegenden FRBR-Entitäten sowie
> den Zusammenhang mit dem "Dublin Core Abstract Model" und seinen
> "Syntax Encoding Schemes". Ferner, wie man alles abbilden kann als
> RDF Schema (Resource Description Framework).
>
> Der letzte Absatz erklärt dann
>
> "Warum das alles wichtig ist
>
> Diese Arbeit ... versetzt die Bibliothekswelt in die Lage, sich
> nun schnell vorwärtszubewegen in die weitere Welt von Informations-
> austausch und -weiterverwertung außerhalb unseres eigenen "Silos",
> das wir in den vergangenen 40 Jahren geschaffen haben.
> Die RDA-Elemente und Vokabularien schaffen die Basis, aus der
> geschlossenen, nur in Bibliotheken relevanten MARC-Welt zu migrieren
> in ein Umfeld, in dem sich auch andere Gemeinschaften auskennen und
> bewegen können. Diskussionen in Listen haben letztens erwiesen, daß
> Großverbraucher von bibliographischen Daten, wie Amazon und
> Google Books, MARC-Daten in einer Weise genutzt habenn, die auf
> ein geringes Verständnis traditioneller bibliothekarischer Metadaten
> schließen läßt. Diese Situation dürfte sich kaum ändern, solange
> Bibliotheken sich weiterhin nur auf MARC verlassen.
>
> Doch der Nutzen eines modernen und voll registrierten Standards kommt
> nicht nur anderen zugute - wenn Bibliotheken sich auf Normen stützen,
> die eine weitgehend manuelle Erzeugung von Daten erfordern, durch
> langjährig geschulte Spezialisten, so wird dies zunehmend unhaltbar.
> Auf der ALA Annual in Chicago hat Jon Phipps gezeigt, daß unser
> proprietärer Datenstandard uns daran hindert, umfangreiche Daten aus
> anderen Umgebungen, wie etwa DBpedia, auszunutzen, wobei diese
> Umgebungen sich aus mancherlei Gründen nicht mit Bibliotheksdaten
> befassen. Nur wenn sich in der Bibliothekswesen etwas grundlegend
> ändert, können wir hoffen, mit anderen großen Datenproduzenten und
> -nutzern bessere beschreibende Datenbasen aufzubauen und deren
> Daten nachzunutzen zwecks Verbesserung unserer eigenen Dienste.
>
> Andere Gemeinschaften beobachten, wie wir uns diesen Herausforderungen
> stellen, und wie gut wir voranschreiten, das Potential einer Zukunft
> für uns zu erschließen, die viel offener sein kann und sich immer
> weniger auf die alten Annahmen stützt. Kulturinstitutionen, Verlage
> und andere Gemeinschaften, mit denen Bibliotheken interagieren,
> stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Wenn Bibliotheken diesen
> Sprung machen können, wird das auch jenen anderen Communities dabei
> helfen, zum Nutzen für uns alle diese Wege zu gehen."
>
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