[rak-list] Zur Bedeutung von RDA Vokabularien

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Fri Jan 22 13:02:28 CET 2010


Noch ein aktueller Beitrag:

http://dlib.org/dlib/january10/hillmann/01hillmann.html


Hillman und Coyle geben eine ausführliche und bebilderte Darstellung
der RDA Vokabularien: was diese sind und sollen, wie man damit
umgehen kann, wie sie konstruiert und gepflegt werden usw.
Dabei wird insbes. Bezug genommen auf die "Entity Relationship Diagrams"
für RDA, natürlich auf die zugrundeliegenden FRBR-Entitäten sowie
den Zusammenhang mit dem "Dublin Core Abstract Model" und seinen
"Syntax Encoding Schemes". Ferner, wie man alles abbilden kann als
RDF Schema (Resource Description Framework).

Der letzte Absatz erklärt dann

"Warum das alles wichtig ist

Diese Arbeit ... versetzt die Bibliothekswelt in die Lage, sich
nun schnell vorwärtszubewegen in die weitere Welt von Informations-
austausch und -weiterverwertung außerhalb unseres eigenen "Silos",
das wir in den vergangenen 40 Jahren geschaffen haben.
Die RDA-Elemente und Vokabularien schaffen die Basis, aus der
geschlossenen, nur in Bibliotheken relevanten MARC-Welt zu migrieren
in ein Umfeld, in dem sich auch andere Gemeinschaften auskennen und
bewegen können. Diskussionen in Listen haben letztens erwiesen, daß
Großverbraucher von bibliographischen Daten, wie Amazon und
Google Books, MARC-Daten in einer Weise genutzt habenn, die auf
ein geringes Verständnis traditioneller bibliothekarischer Metadaten
schließen läßt. Diese Situation dürfte sich kaum ändern, solange
Bibliotheken sich weiterhin nur auf MARC verlassen.

Doch der Nutzen eines modernen und voll registrierten Standards kommt
nicht nur anderen zugute - wenn Bibliotheken sich auf Normen stützen,
die eine weitgehend manuelle Erzeugung von Daten erfordern, durch
langjährig geschulte Spezialisten, so wird dies zunehmend unhaltbar.
Auf der ALA Annual in Chicago hat Jon Phipps gezeigt, daß unser
proprietärer Datenstandard uns daran hindert, umfangreiche Daten aus
anderen Umgebungen, wie etwa DBpedia, auszunutzen, wobei diese
Umgebungen sich aus mancherlei Gründen nicht mit Bibliotheksdaten
befassen. Nur wenn sich in der Bibliothekswesen etwas grundlegend
ändert, können wir hoffen, mit anderen großen Datenproduzenten und
-nutzern bessere beschreibende Datenbasen aufzubauen und deren
Daten nachzunutzen zwecks Verbesserung unserer eigenen Dienste.

Andere Gemeinschaften beobachten, wie wir uns diesen Herausforderungen
stellen, und wie gut wir voranschreiten, das Potential einer Zukunft
für uns zu erschließen, die viel offener sein kann und sich immer
weniger auf die alten Annahmen stützt. Kulturinstitutionen, Verlage
und andere Gemeinschaften, mit denen Bibliotheken interagieren,
stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Wenn Bibliotheken diesen
Sprung machen können, wird das auch jenen anderen Communities dabei
helfen, zum Nutzen für uns alle diese Wege zu gehen."

B.E.


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