[rak-list] RDA : Neue Uebersichtlichkeit

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Tue Feb 3 15:07:10 CET 2009


Armin Stephan schrieb:

> Klingt ein bisschen nach "wir authorisieren". Aber egal ...
> 
Im Deutschen schreibt man es ohne h, aber wir sollten von dieser
wörtlichen Übetragung wohl Abstand nehmen und beim "Ansetzungstitel"
bleiben, nichts anderes ist sinngemäß gemeint.

> Wenn also künftig eine Ansetzugsdatei für Titel geführt werden muss, was 
> ist dann darin der Titel?
> 
Das steht in Regel 6.2:
http://www.biblio.tu-bs.de/db/wtr/grec.php?urG=PAR&urS=0602%1F?

Darin findet sich vieles wieder, was früher in 25.2 stand. Einschl. des
ominösen 25.2C (Weglassung des Artikels am Anfang), wofür es keinen
Grund mehr geben sollte - das Thema hatten wir schon mal. Eine sehr
ernüchternde Beobachtung, wenn man sich überlegt, wieviel sich denn
wohl wirklich ändern wird gegenüber AACR2.

> Titel haben ja im Unterschied zu Körperschaften und Personennamen die 
> unangenehme Eigenschaft, häufiger uneindeutig zu sein.
> 
> Laut RAK ist deshalb der Titel eines Werkes der Hauptsachtitel plus 
> Verfasserangabe. Wie stellt man sich das in RDA vor? Die Graphik auf 
> Seite 7 zur "Entity Title" ist ja sehr übersichtlich.
> 
Hier muß man sich eben wirklich einen Stammsatz für das Werk, einen
"work authority record", vorstellen, nicht eine Zeichenfolge, die dann
als solche in ein Datenfeld eingetragen wird. Der Werksatz enthält
alle Attribute, die eben werkspezifisch sind. Die Frage ist natürlich,
wie die Angabe des Werks dann in einem Datensatz, in einer Liste, einer
kurzen Ergebnisauflistung etc. erscheinen soll. Das sind aber Fragen
der Präsentation, um die sich RDA im Kern nicht kümmert.
Werksätze könnte man in der Tat mit MARC machen, und mit geringem
Aufwand, das habe ich 1998 mal auf einer CC:DA-Sitzung vorgestellt, ohne
daß es freilich Wirkung gezeitigt hätte.

> Es wird unterschieden zwischen "Typ" und "Sprache".
> Welchen Typen von Titeln hat man im Auge?
Weiß ich auch nicht.

> 
> Was meint "Sprache"? Die Originalsprache? Oder soll ein Ansetzungssatz 
> entstehen, in dem der Titel in allen möglichen Sprachen erfasst wird und 
> der Benutzer des Kataloges sieht dann immer - wie mehrfach 
> vorgeschlagen - die Titelfassung seines eigenen Sprachkreises?
> 
Es wird für Datenelemente wie Sprache und Typ amtliche Listen geben,
sog. "controlled vocabularies". Eigentlich also Codes, die den Vorteil
der Sprachunabhängigkeit hätten - anders als die alte GMD z.B. Die
Vokabularien werden derzeit im RDA/DC-Projekt gesammelt, aber als
Wortlisten, konkrete Codes hat noch keiner vorgeschlagen. Eher wird man
sog. URIs verwenden, das sind eindeutige URLs, also meterlange Dinger,
statt knapper Kürzel oder Nummern. Ein für MARC völlig neues Konzept,
daher wird's wohl nicht durchschlagen, die realemn Systeme könnten damit
alle nichts anfangen. Keiner weiß also zur Stunde, in welcher Form diese
Dinge zu erfassen sein werden, das Regelwerk bleibt da im Abstrakten.

B.E.



More information about the rak-list mailing list