Re: [rak-list] kurzer Artikel zum Full draft / RAK2 durch die Hintertür

Margarete Payer payer at hdm-stuttgart.de
Wed Dec 17 09:42:22 CET 2008


Liebe Frau Wiesenmüller, lieber Herr Eversberg,

Ihre Beiträge zeigen, wie wichtig verbindliche Vorgaben für ein neues
Regelwerk wären: Punkt 1: kein Rückschritt gegenüber dem, was wir haben
(z.B. die Notwendigkeit von Normdateien).

Außerdem habe ich ein bisschen den Eindruck, dass abgesehen von Ihnen nur
wenigen bewusst ist, wie umfangreich die Rule Interpretations der LC sind
und wie mühsam das Arbeiten damit ist. Zu Recht weist Herr Eversberg immer
wieder darauf hin, dass für die RDA selbstverständlich diese Rule
Interpretations erforderlich sind.

Zusätzlich sollten wir von Anfang an darauf achten, dass ein Kommentar zum
Regelwerk geschrieben wird (Sie verweisen auf den Fuchs zur PI). Ich habe
immer bedauert, dass es zu den RAK keinen verbindlichen Kommentar gibt. In
den 80er Jahren ging man davon aus, dass jemand aus der ursprünglichen
Gruppe der RAK-Entwickler das vorhabe (habe leider den Namen vergessen).
Bei einer Reihe von Regeln hätte ich gern die Begründung gehabt, die ja
wohl sicher in den Protokollen der Gruppe jeweils steht. Abgesehen davon
dass diese Protokolle nicht öffentlich sind, wäre das Suchen darin auch
sehr mühevoll.

Schöne Grüße
Margarete Payer





> Heidrun Wiesenmüller schrieb:
>>
>> M.E. kann der Umstieg auf ein RDA-orientiertes deutsches Regelwerk nur
>> gelingen (dazu gehört auch: breite Akzeptanz finden), wenn wir nicht nur
>> alle Spielräume ausnützen, die RDA bieten wird, sondern darüber hinaus
>> an manchen Stellen, an denen unsere berechtigten Wünsche nicht
>> berücksichtigt worden sind und eine Übernahme einem Rückschritt gleich
>> käme, auch ein deutliches "Nein" sagen: "Nein, diese Regel übernehmen
>> wir nicht - denn sie ist nicht als eine Verbesserung anzusehen, die
>> einen Katalogbruch an dieser Stelle rechtfertigen würde."
>>
> Genau. In den Stellungnahmen lese ich immer nur, was man alles begrüßt
> und gut findet, sowie vorsichtige Hinweise, wo vielleicht nochmal
> hingeschaut werden könnte. Das bringt alles nichts, so etwas zu
> schreiben und zu lesen ist Zeitverschwendung. Mit solcher wenig
> selbstbewußten Haltung sind auch die Briten auf ganzer Linie
> gescheitert, als es um die Abschaffung von UKMARC und Übernahme von
> USMARC ging. Es kann auch der anderen Seite nur nützen, wenn eine klare
> Linie vertreten und deutliche Grenzen aufgezeigt werden.
>
> Aber wie auch immer, der Entwurf ist gegenwärtig ein Sammelsurium von
> Alternativen (über 100, wie man im Stichwortregister der Datenbank
> sieht), und darin mit Voll-RAK vergleichbar. Aus diesem Grunde und
> weil der Entwurf auch sonst allzu vieles offenläßt, werden die LCRI
> unverzichtbar bleiben, wie einem jeder AACR-Katalogisierer versichert.
> AACR2 und künftig auch RDA sind auf LCRI angewiesen wie seinerzeit
> die PrI auf den "Fuchs", was einige noch erinnern werden. Was wird das
> für uns bedeuten? Wer schreibt einen neuen "Fuchs" für unsere Praxis?
> Auch eine Frage, die hier nicht zum ersten Mal gestellt wird, die aber
> einer Antwort bis heute harrt.
>
> B.Eversberg
>
> _______________________________________________
> rak-list mailing list
> rak-list at lists.d-nb.de
> http://lists.d-nb.de/mailman/listinfo/rak-list
>




More information about the rak-list mailing list