[rak-list] Neues Projekt bei LT: OSC

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Aug 7 12:02:56 CEST 2008


armin.stephan at augustana.de schrieb:
> 
> Library thing ist (für Sie) wohl ein riesiges und damit auch wirklich 
> repräsentatives Experiment, um heraus zu finden, wie Menschen "intuitiv" 
> katalogisieren, wenn es keine Regeln, keine Ausbildung und keine 
> Arbeitsanweisungen gibt.
Nein, ganz so ist das nicht. Die Anfänge waren recht naiv und laienhaft, 
aber inzwischen SIND durchaus Bibliothekare beteiligt, ohne aber zu
dominieren. Der Leiter und Gründer, Tim Spalding, ist Altphilologe und
ein sehr kluger Kopf, der auch an gewissen bibliothekarischen Listen,
wie auch NGC4LIB und RDA teilnimmt und dort sehr geschätzt wird.
Seine Frau ist aber Bibliothekarin. Auch bei dem Vorgeplänkel zum
Klassifikationsprojekt haben einige teilgenommen, die sich gut mit
DDC usw. auskannten, aber sie haben nicht versucht, schon in irgendeine
Richtung zu drängen.

> 
> Die für uns spannende Frage: Was machen sie genauso wie wir 
> BibliothekarInnen und was machen sie anders?
> 

Klar, weswegen ich ja auch zu Studienarbeiten anregte.
Wobei eben denkbare Irrwege doch vermieden werden, weil
rechtzeitig jemand davor warnt. Bei dem neuen Klassifikationsprojekt
kam raus, daß ca. 50 BibliothekarInnen an aktiver Beteiligung
bzw. evtl. Anwendung interessiert sind. Die Diskussionen sind überall,
wo ich mal reingeschaut habe, sehr sachlich, offen, konziliant,
ohne unerfreuliche Unter- und Nebentöne, und die "Macher" entscheiden
nie etwas über die Köpfe der Mitgliedschaft hinweg und halten nie mit
Information zu laufenden Dingen hinter dem Berge oder setzen im Stillen
einsame Entscheidungen durch. Ganz so also, wie uns das gefällt und wie
wir es ja auch gewohnt sind. Und alles, was gemacht wird, muß sich im
Einsatz bewähren, muß "ankommen" bei der Nutzerschaft, sonst wird es
abgebaut oder anders gemacht. Kann man sich ne Scheibe von abschneiden.


B.E.







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