[rak-list] Ergebnisse des JSC-Meetings im April 2007

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Wed May 23 10:18:25 CEST 2007


Kurt Pages schrieb:
> 
> Ein weiteres Problem ist die Beschreibung der "Entität" "Werk", der der "Schöpfer" des 
> Werkes, der Komponist "fehlt". Zumindest die "Grund-Entität" "Werk" der ersten 
> Gruppe der "Entitäten" sollte m. E. so für sich bestehen können, dass ihr nichts 
> Wesentliches fehlt, wenn sie für sich allein beschrieben oder zitiert wird. Und da ist 
> natürlich ihr "Schöpfer" = Verfasser = Komponist zu nennen. Bezeichnend ist, dass in 
> den Beispielen der FRBR überwiegend solche "Schöpfer" bei der Nennung der "Werke" 
> aufgeführt sind, weil man ohne sie die betreffenden Werke überhaupt nicht 
> identifizieren könnte. 
> Ein "Attribut" seines Werkes ist der natürlich zu Recht nicht, eine reine "Beziehungs-
> Angelegenheit" (die andere nach dem FRBR-Modell mögliche Form, "Werk" und 
> "Schöpfer" zusammen zu bringen) scheint sie mir auch nicht zu sein - vor allem im 
> Vergleich zu den anderen genannten Beziehungen. Das ist m. W. zu wenig, auch wenn 
> die Herstellung  einer solchen "Beziehung" eine obligatorische ist. Hier besteht also in 
> der Tat noch Klärungsbedarf!
> 
Die Werkbenennung, die wir bisher für Musikwerke haben, ist ja der 
formale Einheitstitel in Verbindung mit dem normierten Komponistennamen.
AACR haben auch einen formalisierten EST, natürlich englisch. Daran wird
sich bestimmt nichts ändern. Für Musikwerke könnte nur eine VIAF, die
eben Stammsätze für Werke einbezieht, helfen. Das Zusammenführen schon
vorhandener EST-Daten von hier und dort könnte die Opusnummern mit
heranziehen, die ja doch bei den sehr produktiven Komponisten recht
gut etabliert sind und eine international übliche Kurzform der
Werkbenennung darstellen (naja, hier KV, dort K...). Die Opusnummern
sind aber in MAB-Normdaten wohl nicht als separates Teilfeld markiert,
was die Sache etwas erschwert. MARC hat als Wesenskern im Werksatz
so etwas wie das hier:
100 1_ $a Beethoven, Ludwig van, $d 1770-1827. $t Bagatelles, $m piano, 
$n op. 126. $n No. 4
EST-Daten der D-NB haben dagegen im Kern so etwas:
Bagatellen, Kl, op. 126, 4
Richtig leicht sieht das nicht aus, diese Dinge miteinander zu
identifizieren, aber in sehr vielen Fällen mag es doch gelingen, denn
die Form "op. 126, 4" ist ja eine standardisierte, auch wenn sie nicht
mit Unterfeldcodes arbeitet wie bei MARC. 100%-Lösungen wird es sicher
nicht geben, mit 90% müßte man schon sehr zufrieden sein.

Kommt man zu den nicht so bekannten Komponisten und zu den anderen
Kategorien von Werken, die Herr Pages genannt hat, ist es sehr schwierig
und wird es wohl bleiben, internationale Normierung zu erreichen.

Fazit:
Wenn "Arbeitssprache deutsch" gilt, ist das Problem mit RDA nicht größer
und nicht kleiner als bisher.

B.Eversberg




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