[rak-list] Zukünftige Katalogfunktionen?

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Apr 19 08:33:50 CEST 2007


Lothar Kalok schrieb:

> 
> 1. Die Facetten Sprache, evtl. Erscheinungsland oder Fachgebiet,
> sind für eine facettierte Suche sicher interessant. Sie
> gehören zu den Feldern, die durch RAK oder AACR
> nicht betroffen sind.
Bisher. Die RAK2-Bearbeiter waren aber schon der Meinung, dies solle
sich ändern. Es gab daher den Entwurf eines Vokabulars:
   http://www.allegro-c.de/formate/codes.htm
der als Grundlage für entsprechende Codes dienen und Teil
des Regelwerks werden sollte.

> 
> 2. Sicher interessant: Materialart
> Auch das kommt bisher in den Regelwerken nicht vor.
war in dem Entwurf aber mit einbegriffen.

> Auch das ist kein Fall für das Regelwerk, sondern
> eins für die Codierung und die Software-Hersteller.
> 
In RDA will man, ganz den Vorstellungen der RAK2-Gruppe
entsprechend, eine umfassende Typisierung der Katalogisate
erreichen. Zwar werden keine Codes definiert, das sollen die
MARC-Leute tun (von denen in der Sache noch nichts zu hören
war), aber der Nutzeffekt davon wäre ja wohl gerade die
Unterstützung einer facettierten Suche. Mehr dazu:
    http://www.rak-weiterarbeit.de/rda/chap3.htm
Dort wird das RDA-Vokabular übersichtlich dargestellt für
Medien- und Inhaltstypen (Carrier type, Content type). Und
es werden konkrete Codes vorgestellt. Man wird solche
brauchen, denn anders kann der internationale Austausch
und eine sprachbereichsübergreifende facettierte Suche nicht gut
funktionieren. Noch sehe ich diese Erkenntnis bei den RDA-Machern
nicht, die sind offenkundig der unausgesprochenen Meinung, daß
englische Verbalbezeichnungen alles sind, was die Welt braucht.
(Ab und an muß dann eben eine globale Änderung gemacht werden
z.B. von "Computer file" zu "Electronic resource" und bald wird
das aufgesplittet in "Computer dataset" und "Computer program".)
(Natürlich werden meine Vorschläge nicht übernommen werden. Ich
will nur dazu einladen, bessere zu finden und sie besser zu
begründen. Denn brauchen, wie gesagt, wird man sie, wenn man
entscheidend weiterkommen will.)

> 
> 3. Schlagworte ...
> Wenn es einen Unterschied im Bibliothekswesen zwischen
> den USA und Deutschland gibt dann doch den, dass dort
> nicht alle paar Jahre die Regeln und Verfahren
> grundlegend geändert werden.
> 
Um den Preis, daß man haufenweise obskures und obsoletes
Vokabular hat. Dieses aber immerhin einheitlich.

> Polemik:[Beginn] Nach meinem Eindruck versucht in
> Deutschland jede Bibliotheksdirektoren-Generation
> seit 1960 sich dadurch zu verewigen, dass sie
> die Regelwerke für die alphabetische Katalogisierung
> und die Sacherschließung umkrempelt.
Und zwar jeweils ausdrücklich mit dem Ziel, bei der
Katalogisierung ordentlich Arbeit zu sparen. Dabei ist dies
dasjenige Feld, auf dem dank Verbundarbeit schon Arbeit gespart
wird wie sonst nirgends, und zwar mit weitem Abstand.

> 
> Auffällig ist dabei für mich, dass es sich bei
> fast allen Facetten außer dem Erscheinungsjahr
> um Felder handelt, die von den klassischen
> Katalogisierungsregeln gar nicht erfasst werden.
> 
Wie gesagt, das sollte sich auch nach RAK2-Vorstellungen schon
ändern.





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