AW: Antw: Re: [rak-list] RFK

Rohde Bernd Bernd.Rohde at stub.unibe.ch
Wed Mar 31 15:51:28 CEST 2004


Liebe Liste,

Peter Schoenhofen schrieb:
> ich kann das von Herrn Stephan Geschriebene nur 
> unterstreichen. Bei OPAC-Einfuehrungen geben mindestens die 
> Haelfte der TeilnehmerInnen spontan Personennamen in der Form 
> <Vorname Nachname> ein. Sie sind das so von Suchmaschinen 
> gewohnt und empfinden die Eingabe in invertierter Form als 
> umstaendlich, nicht nachvollziehbar und altbacken. Und ich 
> kann Ihnen das nicht veruebeln.
Daneben gibt es auch noch die Benutzer die einen Titel im Titelindex suchen und nicht wie wir Bibliothekare selbstverständlich davon ausgehen, dass bestimmte und unbestimmte Artikel am Anfang nicht sortieren.
Und sicherlich wird Dr. Axel Meier auch schonmal unter D gesucht (Es gibt tatsaechlich Personen, die ernsthaft die Meinung vertreten, der Doktortitel sei integraler Bestandteil des Namens, da gab sogar es schon Diskussionen in Kommunalparlamenten bei Strassenbennungen nach entsprechenden Persoenlichkeiten).
Was machen wir in diesen Faellen? Wo liegt die Grenze des "auf die Benutzer eingehen"?
Wenn man in diese Richtung geht, dann wirklich nur mit technischen Mitteln. Man stelle sich vor, in der Katalogisierung muesste fuer jede Person einen Normdatensatz erstellt werden, damit im Index sowohl die bibliothekarisch gebrauechliche als auch die nichtinverse Form (und evt. eine mit dem Doktortitel?) auffindbar ist.
Suchmaschinen sind ja schon so weit, dass sie einem mitteilen: "die" ist ein sehr haeufiges Wort und wurde in der Suchanfrage ignoriert. Ein OPAC muesste also so "intelligent" sein, zu erkennen, wenn bei einer Abfrage des Titel-Indexes das erste gesuchte Wort ein bestimmter oder unbestimmter Artikel ist, diesen nicht in die Suchanfrage einbeziehen und den Benutzer an die richtige Stelle im Index leiten (evt. dann auch noch dem Benutzer sagen, dass dieses kleine Woertchen am Anfang aussortiert wurde).
> Ab und zu schaue ich mir die Suchgeschichten  unserer 
> OPAC-PCs an. Das ist eine halb ernuechternde, halb amuesante, 
> in jedem Fall aber lehrreiche Sache. Auch dort finde ich oft 
> die Eingabe von Personennamen in nichtinvertierter Form, vor 
> kurzem sogar hintereinander die Namen zweier Personen in 
> einem Feld.
Das Problem ist, was ich auch bei Fuehrungen (diese sind inkl. Kurzeinfuehrung in die Katalogabfrage) durch unsere Bibliothek feststelle: Die, hauptsaechlich jungen, Benutzer koennen (wollen?) sich nicht darauf einlassen, dass es einen Unterschied gibt, zwischen der Suchabfrage ueber alle Felder, und der ueber einen speziellen Index. Ich beschraenke mich dann meist darauf, die Suche ueber das (Standard-)Eingabefeld "Stichwortsuche ueber alle Felder" zu erklaeren. Da muss/kann ich dann nur sagen: "Das Prinzip ist von den Suchmaschinen her bekannt. Hier werden allerdings keine Websites durchsucht, sondern eine Datenbank, die von mehreren Bibliotheken erabeitet ist." Alles andere ist an der Stelle zu viel und man kann da sonst nur auf die speziellen Einfuehrungskurse zur Katalogabfrage hinweisen. Diese Benutzer, mit dieser geringen Bereitschaft sich auf die Besonderheiten einer Katalogabfrage einzulassen, moechte ich jedenfalls um nichts auf der Welt vor einen PI-Zettelkatalog stellen!

Schoene Gruesse aus Bern
Bernd Martin Rohde
__________

Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde at gmx.net
dienstl.: StUB Bern, AK, mailto:bernd.rohde at stub.unibe.ch

Jetzt Mitglied werden bei SDB/BDS: http://www.sdb-bds.ch !




More information about the rak-list mailing list