Antw: Re: [rak-list] RFK

Bernhard Eversberg ev at BUCH.BIBLIO.ETC.TU-BS.DE
Wed Mar 31 14:29:51 CEST 2004


On 31 Mar 04, at 12:41, Peter Schönhofen wrote:

> ich kann das von Herrn Stephan Geschriebene nur unterstreichen. Bei
> OPAC-Einfuehrungen geben mindestens die Haelfte der TeilnehmerInnen spontan
> Personennamen in der Form <Vorname Nachname> ein. Sie sind das so von
> Suchmaschinen gewohnt und empfinden die Eingabe in invertierter Form als
> umstaendlich, nicht nachvollziehbar und altbacken. Und ich kann Ihnen das nicht
> veruebeln.
Das bedeutet nicht, dass man's ihnen auf Biegen und Brechen recht machen sollte.
Wir sollten nicht zuvorkommend vorgeben, alles waere ganz einfach und der Nutzer 
muesse gar nicht mitdenken, sondern bewusst machen, dass es sich lohnt, etwas 
besser Bescheid zu wissen.
Der Katalog HAT nun mal die Aufgabe, zusammenzufuehren was zusammengehoert, und 
nicht Zufallsergebnisse zu liefern, je nachdem, wie der Name erfasst wurde.
Im Telefonbuch sucht auch keiner nach "Vorname Nachname". Wichtig waere, dass bei 
Nichterfolg einer Eingabe der Einblick ins Register kommt, dann wuerde jeder 
SEHEN, dass er falsch eingegeben hat. Es gibt allzuviele Faelle mit zwei 
Vornamen, wobei der zweite dem Nutzer nicht bekannt ist oder wo er aufgeloest 
oder nicht aufgeloest wurde, deshalb ist die Forderung unrealisierbar, dass bei 
Eingabe von "Vorname Nachname" immer korrekt Ergebnisse kommen. Gerade bei 
Personennamen ist der Registereinblick in Nachnamensreihenfolge unverzichtbar, 
wie beim Telefonbuch.

> Ab und zu schaue ich mir die Suchgeschichten  unserer OPAC-PCs an. Das ist eine
> halb ernuechternde, halb amuesante, in jedem Fall aber lehrreiche Sache. Auch dort
> finde ich oft die Eingabe von Personennamen in nichtinvertierter Form, vor kurzem
> sogar hintereinander die Namen zweier Personen in einem Feld. Der ALL-Index im
> PICA-OPAC macht's moeglich, dass man damit sogar fuendig wird, was die
> Berechtigung von Herrn Stephans Wunsch nach einem diesbezueglichen Standard
> beweist. Der PER-Index haette natuerlich "versagt".
> 
Das Null-Treffer-Problem ist eine gute Sache, weil es den Nutzer darauf stoesst, 
dass Nachdenken und Aufpassen sich lohnt. Wenn immer irgendwas kommt, wird ihm 
weniger bewusst, dass moeglicherweise die Eingabe doch falsch war, dass es 
vielleicht noch bessere Dinge gibt. Denn es ist auch eine OPAC-Erkenntnis, dass 
viele sich, wenn denn was rauskommt, damit zufrieden geben und keinen weiteren 
Versuch machen.
Sicher, wir koennen die Namen wortweise indexieren und dann eine implizite UND-
Suche machen lassen! Wir koennen und sollten das auch in den 
Indexierungsrichtlinien anregen. Aber das behebt nicht das Problem mit den mal so 
und mal so erfassten bzw. eingegebenen Vornamen. D.h. man kriegt 
Zufallsergebnisse und merkt das gar nicht. 
Das unverzichtbare Minimum, was das Regelwerk wegen der Funktion des 
Zusammenfuehrens vorschreiben muss - alles andere kann es nur empfehlen! - ist 
die Namensindexierung mit "Nachname, Vorname".

B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg at tu-bs.de  




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