[rak-list] RAK-Weiterentwicklung und FRBR-Begriffe

Thomas Berger ThB at gymel.com
Wed Mar 19 17:26:26 CET 2003


Lieber Herr Eversberg, liebe Liste,

> > Herr Eversberg schreibt, "Eben diese Verwirrung haben wir in unserem
> > Kontext allerdings nicht verspürt." Ich frage mich manchmal: Hängt das
> > eventuell damit zusammen, dass die RAK-WB sehr  "buch-orientiert" sind?
> Kann sein, aber mir sind Anzeichen dafuer nicht bekannt.
> 
> Machbar waere m.E. ein etwas anderer Ansatz: (Nur mal als neuer Denkanstoss.)
> 
> 1. Ergaenzung des Einheitstitels um das Entstehungsjahr. (Das waere ungeachtet
> aller FRBR-Ueberlegungen schon lange sinnvoll)

Entstehungsjahr (des Werks) ist aussichtslos. "Jahr der
Erstveroeffentlichung"
(also Entstehungsjahr der ersten nachgewiesenen Manifestation der
Expression) wuerde durchaus genuegen. Ich sehe hier eine Analogie
zu alten Drucken (bzw. zu dem, was sich durch Altbestandsprojekte
in der PND niedergeschlagen hat)

 
> 2. Erfassung einer geeigneten Kennung der Bearbeitung. Das kann das Jahr der
> Bearbeitung sein, aber auch ein Verlag oder der Name eines Bearbeiters.
> Dadurch wuerden die meisten Expressions eindeutig gekennzeichnet.

Es bietet sich hier auch die Auflagenzaehlung an (wobei ja noch
zu klaeren ist, wann sich hier Manifestations qualitativ zu
Expressions wandeln: Ein hinzugefuegtes Vorwort anlaesslich
der zweiten Auflage wohl nicht, hinzugefuegte / weggefallene /
ueberarbeitete Kapitel wohl eher schon).

 
> Zusammen mit Materialbenennung und Sprache haette man damit Kriterien, um die
> Datensaetze sinnvoll zu ordnen (Sprache/Material/Jahr), ohne dass man von
> expressions und manifestations irgendwo reden muss.
> In sehr vielen Faellen bringt die Unterscheidung, wie schon bemerkt, sowieso
> nichts. Und die anderen Faelle koennten weitestgehend damit adaequat abgedeckt
> werden. Problem ist also die geschickte Definition des unter 2. genannten
> Kriteriums. In der Musik evtl. anders als in der Literatur etc.
> Der Normsatz des Verfassers koennte eine Angabe enthalten, wie mit seinen Werken
> in der Hinsicht zu verfahren ist!

Goethe als Kuenstler? Adorno als Komponist? Grass als Graphiker?
Hildesheimer als Collagist? Hausdorff als Dramatiker (P. Mongré)?
Man wird fuer verschiedene Materialarten Ordnungskriterien festlegen
koennen, die Entscheidung aber, dass Sonaten vor Collagen ordnen,
wird jedoch immer eine kuenstliche sein.

viele Gruesse
Thomas Berger



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