[rak-list] RAK-Weiterentwicklung und FRBR-Begriffe

Bernhard Eversberg ev at BUCH.BIBLIO.ETC.TU-BS.DE
Tue Mar 18 08:14:52 CET 2003


Charles Croissant stoesst die wichtige Diskussion um "expression" und 
"manifestation" erneut an und hat die Dinge noch einmal sehr einleuchtend 
zusammengefasst.

Er schreibt:
> ... kam es sehr darauf an, der lang
> anhaltenden Verwirrung um den Begriff "edition"/"Ausgabe" ein Ende zu
> machen.
Eben diese Verwirrung haben wir in unserem Kontext allerdings nicht verspuert.
Fuer uns war "Ausgabe" schon laengst viel weiter gefasst, und im Regelwerk 
definiert, als das intuitive, von AACR ja nicht definierte "edition". Unsere
Ausgangsbasis, unser Grundverstaendnis ist also anders. "Ausgabe" umfasst das 
gesamte Spektrum der Skala, von der Charles dann schreibt:

> Die FRBR-Begriffe stehen auf einer Skala, die von "äusserst abstrakt"
> (das Werk) bis "äusserst konkret" (das item, oder Exemplar) reicht.
> "Expression" ist in der Nähe von "Werk" angesiedelt, am abstrakten Ende
> der Skala, "manifestation" hingegen ist am konkreten Ende der Skala
> angesiedelt, in der Nähe von "Exemplar". 
Noch besser kann man es nicht sagen. Das sehen wir. Aber was koennen wir
konkret damit anfangen, was wir bisher nicht machen konnten? Wo und wie schaffen 
wir im Katalog neue Klarheit, die wir bisher nicht hatten? Neue Funktionen, die 
wir noch nicht anbieten konnten? Darum geht es uns. Das Regelwerk soll, 
philosophisch gesehen, nichts regeln, fuer das es keinen Bedarf und keine
Funktion gibt.

> Ich meine, wir müssen
> weiter nach deutschen Vokabeln suchen, die den Sinngehalt von
> "expression" und "manifestation" wiedergeben, und die weder
> herbeigezogen noch hochgestochen wirken.
> 
Und das ist uns bisher leider, trotz einiger Bemuehung, noch nicht gelungen.
Zusammen mit der offenen Frage, siehe oben, was wir mit der Unterscheidung im
Katalog wirklich anfangen, bleibt es also bisher unklar, wie wir denn die
Unterscheidung den Nutzern vermitteln sollen, wenn wir keine Vokabeln dafuer 
haben.
Ich hatte ja vorgeschlagen, "Ausgabe" zu verengen auf "Expression" und "Version" 
(bisher im Regelwerk nicht verwendet) fuer "Manifestation" einzufuehren. Das 
scheint mir noch immer die Loesung zu sein, die der Sache, so wie Charles es
darstellte, am naechsten kommt UND den Vorzug einiger Plausibilitaet mitbringt,
denn diese Woerter entsprechen wohl auch in der Alltagssprache recht gut dem, was 
gemeint ist. "Ausgabe" waere dann, meine ich, sogar naeher dran als vorher an 
dem, was der "Volksmund" damit meint.
Das wurde auch von anderen so gesehen, aber es bildete sich doch die Meinung, 
erst einmal abzuwarten, ob man diesen Schritt wirklich machen muss.

MfG B.E.



Bernhard Eversberg
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