[rak-list] FW: Re: Umstieg auf AACR2

Bernhard Eversberg ev at BUCH.BIBLIO.ETC.TU-BS.DE
Thu Dec 20 09:18:26 CET 2001



Roger Brisson gab ein Beispiel mit OPAC-Anzeigen fuer "Brockhaus"
und schreibt dann:

> Diese Liste ist stark abgekürzt, aber es ist leicht erkennbar, dass man
> hier nur mit bibliographischen Werken zu tun hat.
So koennte es Pica auch anzeigen, wenn man es denn so wollte. Denn es GIBT ja den 
Hauptdatensatz fuer "Brockhaus". Die gestern gezeigte "verwirrende" Anzeige
war in Wirklichkeit eine Zusammensetzung aus Hauptsatz und einem Untersatz.
Meistens sieht es fuer den Nutzer so aus: (Anzeige vom "OpenCat"):

 [Mehrbaendiges Werk]
 Der grosse Brockhaus : in zwoelf Baenden. - 18., voellig neubearb. Aufl. -
 Wiesbaden : Brockhaus, 1977-
 1.-14. Aufl. u.d.T.: Brockhaus' Konversationslexikon. - 17. Aufl. u.d.T.:
 Brockhaus Enzyklopaedie.
 ISBN 3-7653-0039-X

 0003 ULB Halle <3>         0007 SUB Goettingen <7>     0008 UB Kiel <8>
 0028 UB Rostock <28>       0035 NLB Hannover <35>     0056 STB Braunschweig<56>
 0104 UB Clausthal <104>    0830 TUB Hamburg <830>     1996 ZK NIEDERSACHSEN
 3043 WiSo Fak. Goettingen  3110 UB Lueneburg <Luen 4>


> Eine Benutzerin, will
> bei so einer Recherche nur wissen, ob eine Bibliothek den neuesten
> Brockhaus hat oder Ähnliches.
Genau das sieht sie in dieser Anzeige. Nur im Bedarfsfall drueckt man einen 
Knopf, um die "verwirrende Vielfalt" der Baende zu sehen.

>   Aus diesem Grund behandeln amerikanische Bibliothekare diese Art von
> Werken (oder Sets) ganz anders. Der Hauptgrund, warum die einzelnen
> Bände in einem Set wie der Brockhaus ihre eigenen Sätze bekommen, sind
> meiner Ansicht nach interne Kontrollgründe.
Nein, sorry, es sind bibliographische Gruende. Die Angaben in den Datensaetzen 
der Baende haben allesamt nichts mit interner Kontrolle zu tun, sie beziehen sich 
auf das Buch, unabhaengig vom Besitz. Sauber getrennt gibt es den "item level", 
und auf diesem stehen NUR die Angaben zum Bestand.

> Ich hoffe, mit aller Höflichkeit, dass ich hier in dieser Diskussion
> gerade eben diesen Punkt bestreiten kann, und zwar aus einer anderen
> Perspektive, aus der Perspektive des Benutzers.
Wie man oben sieht, laesst sich dessen Perspektive durchaus und genauso wie in US-
OPACs erfuellen.

>    Es gibt aber eine Reihe anderer Arten von mehrbändigen Werken, wie
> die Gesamtwerke eines Autoren oder bestimmte monographische Serien, wo
> Ihre Handhabung viel mehr Sinn hat, und einen produktiven Beitrag zur
> internationalen Entwicklung bibliographischer Kontrolle leisten könnte.
> Von daher haben Sie auch recht, dass man sehr gut mit AACR2 diese
> Verfahren bewerkstelligen könnte. Serien sind für deutschprachige Werke
> in der Tat viel wichtiger als im englischen Sprachraum, und da könnnen
> hierarchisch verknüpfte Sätze einen recht positiven Einfluß auf
> Bibliothekskataloge ausüben.

Die Begrifflichkeit ist ja leider inkongruent, besonders beim Wort "series".
Mehrbaendige Werke von Verfassern gelten bei uns nicht als Serie. Das aber nur 
nebenbei.

Nur eins noch: In den Untersaetzen ist es fuers Programm erkennbar, ob der Band 
einen eigenen Titel hat oder nicht! D.h. man kann solche Titel, wie Roger sie 
erwaehnt, separat und anders behandeln und indexieren. Die Struktur ist aber 
ansonsten gleich. Und das ist wichtig, weil sonst zu oft Zweifelsfaelle 
entstehen, ob das ein "eigener Titel" ist oder nicht. Im Zweifelsfall ist es 
einer, fertig. Entscheidet man spaeter anders, braucht nur ein Indikator 
geaendert zu werden, die Struktur bleibt.

Ansonsten Schoene Feiertage,  B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg at tu-bs.de  



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