AW: [rak-list] RDA-Anwendungsregeln

Margarete Payer payer at hdm-stuttgart.de
Mit Jun 19 10:31:59 CEST 2013


Liebe Frau Frodl,

Frau Fugger hat schon auf das Entscheidende hingewiesen. Ich möchte ein
Beispiel dazu nennen: im Protokoll der AG RDA vom März findet man einen
Link zum Standardelemente-Set, aber darauf kann jemand Externes nicht
zugreifen.

Für Ihre Diskussion: es geht gar nicht darum, dass man jede Diskussion
über jedes Detail verfolgen will. Das ist zeitlich für die meisten gar
nicht möglich. Es geht um die Weichenstellungen. Dazu rechne ich die
Kriterien, die bei der Auswahl der RDA-Regeln zu Grunde liegen (das
Kriterium "deutschsprachig" ist sicher schon längst allgemein bekannt,
obwohl man sich eine größere Diskussion darüber gewünscht hätte - in der
RDA List gibt es ja immer wieder Diskussionen um die Anwendung der Sprache
der Agentur).

Dazu gehört auch das Standardelemente-Set, denn dadurch bekommt man eine
Richtlinie, was als wesentlich angesehen wird. Dass diese Vorlage noch
nicht endgültig sein kann, weiß zumindest jeder, der schon in
entsprechenden Gremien mitgearbeitet hat. (Beispiel: der erste öffentliche
Entwurf zur FRBR 1996 unterscheidet sich durchaus vom endgültigen, aber
der entscheidende neue Ansatz war zu lesen.)

Und noch eine Anmerkung: in den Unterlagen findet man immer wieder die
Forderung, dass Lehrende an Ausbildungseinrichtungen rechtzeitig
informiert werden sollen. Wenn das vorhandene Wiki wichtige Entwurfstexte
anbieten würde, wäre das ein erster Schritt.

Wegen der Regelswerkarbeit des JSC reicht der bisherige Hinweis, obwohl es
hilfreich wäre, wenn man jeweils wüsste, was sich hinter den Angaben
verbirgt, was aber eine zeitliche Belastung wäre: da kann man selbst die
Quellen ansehen.

Nun bin ich gespannt, was Ihre Diskussion bringt!

Schöne Grüße
Margarete Payer





> Liebe Frau Fugger,
>
> vielen Dank für Ihre Mail und auch für Ihren Vorschlag, den ich gerne
> aufgreifen möchte und den wir morgen hier im Redaktionsteam diskutieren
> werden.
>
> Eigentlich ist das RDA-Info-Wiki genau für Ihr Anliegen aufgesetzt worden.
>
> Mein "Problem" bei Ihrem Wunsch  ist ein wenig, dass "Stand der
> RDA-Arbeit" ein sehr weites Feld ist, angefangen von der Regelwerksarbeit
> im JSC bis hin zu den einzelnen Arbeitspaketen im RDA-Projekt.
> In unseren Vorträgen, Artikeln etc. versuchen wir ja genau das: den Stand
> der Arbeiten präzise und knapp darzustellen.
>
> Die Protokolle der Expertengruppen und der AG RDA sind eine Möglichkeit,
> den fachlichen Diskussionsstand nachvollziehen zu können, und hier möchte
> ich Ihnen etwas widersprechen: in diesen Protokollen sind fachliche Fragen
> durchaus beschrieben. Es geht nicht nur um Verfahrensfragen.
>
> Ich denke, Sie kommen nicht darum herum, Zeit zu investieren, wenn Sie
> inhaltlich nachvollziehen wollen, was sich bei der Regelwerksentwicklung
> tut (sowohl beim JSC als auch bei der Erarbeitung der Anwendungsregeln für
> den deutschsprachigen Raum).
>
> Aber wie gesagt, wir werden uns dazu noch einmal Gedanken machen und
> versuchen, eine zusätzliche Lösung zu finden.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Christine Frodl
>
>
> *** Lesen. Hören. Wissen. Deutsche Nationalbibliothek ***
> --
> Christine Frodl
> Deutsche Nationalbibliothek
> Arbeitsstelle für Standardisierung
> Adickesallee 1
> D-60322 Frankfurt am Main
> Telefon: +49-69-1525-1404
> Telefax: +49-69-1525-1010
> mailto:c.frodl at dnb.de
> http://www.dnb.de
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: rak-list-bounces at lists.d-nb.de
> [mailto:rak-list-bounces at lists.d-nb.de] Im Auftrag von Fugger, Ruth
> Gesendet: Dienstag, 18. Juni 2013 16:07
> An: Diskussionsliste zum Regelwerk RAK
> Betreff: RE: [rak-list] RDA-Anwendungsregeln
>
> Liebe Frau Frodl,
>
>
>>ich wage eine Einschätzung: Sicher sind alle Beschäftigten in
>>Bibliotheken heutzutage einem größeren Arbeitsdruck ausgesetzt als
>>früher. Die Katalogisierer oft ganz besonders. Wenn sich ein Kollege
>>oder eine Kollegin entscheidet, erst einmal nur die grundlegenden
>>Informationen zu den FRBR und den RDA zu lesen, dann kann dahinter die
>>bewusste arbeitsökonomische Entscheidung stehen, sich mit der Thematik
>>im Detail zu beschäftigen, wenn die Anwendungsregeln zu den RDA eine
>>deutlichere Kontur angenommen haben. Das wird, so planen wir im
>>Umstiegsprojekt, Ende dieses Jahres der Fall sein. Zurzeit ist noch
>>recht viel "im Fluss" - sowohl beim Standard RDA selbst als auch bei
>>der Erarbeitung der Anwendungsregeln für den deutschsprachigen Raum.
>>Wollte man alle Diskussionen im Detail verfolgen, käme man vermutlich
>>nicht mehr zur eigentlichen Arbeit.
>
>
> Das ist teilweise richtig. Aber die eigentliche Crux liegt woanders:
>
>
>>Mit dem Regelwerk sehr intensiv setzen sich auftragsgemäß aber
>>natürlich die Mitglieder AG RDA auseinander, und alle hierzu
>>erforderlichen Informationen finden Sie in den Protokollen der
>>Sitzungen der AG RDA als auch im RDA-Info-Wiki.
>>Hier nochmal die Links:
>>
>>Links zu den Protokollen:
>>http://www.dnb.de/DE/Standardisierung/AFS/protokolle.html
>>[Link Arbeitsgruppe RDA]
>>
>>Link zum RDA-Info-Wiki: https://wiki.dnb.de/display/RDAINFO/RDA-Info
>
>
> Nämlich genau da: Sie (Plural die deutschen Macher/innen der RDA) schicken
> Mails, schreiben Aufsätze, halten Vorträge usw. darüber wer, wann, wo, in
> welcher Arbeitsgruppe zusammengesessen ist und geredet hat - aber nicht
> wirklich worüber und wie das Ergebnis war.
> Wenn ich seitenweise Protokolle/Aufsätze/Vorträge lesen soll, in denen zu
> 99 % Verfahrensfragen abgehandelt werden - dann ist mir meine
> (Arbeits-)Zeit zu schade. Was ich brauche, ist kurz und knapp
> zusammengefasst der Stand der Diskussion - inhaltlich. Auch wenns
> vielleicht nicht ganz endgültig ist.
>
>
>>Noch kurz zu den von Ihnen angesprochenen Kriterien:
>>Im Sinne einer einheitlichen Implementierung und Anwendung des
>>Standards Resource Description and Access (RDA) erarbeitet die
>>Deutsche Nationalbibliothek gemeinsam mit den am Projekt
>>beteiligten Bibliotheksverbünden, Bibliotheken und
>>Institutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
>>RDA-Anwendungsregeln. Diese Anwendungsregeln definieren eine
>>Reihe von grundsätzlichen und ergänzenden Sachverhalten (z. B.
>>Deutsch als Arbeitssprache) und schreiben vor, wie alle
>>Anwender bei der Erschließung nach RDA verfahren sollten, um
>>die Vorteile einer standardisierten Vorgehensweise nutzen zu
>>können. An vielen Stellen überlassen die RDA der Agentur, die
>>die Daten erstellt, d. h. der jeweils katalogisierenden
>>Bibliothek, wie ein bestimmter Sachverhalt erfasst werden
>>soll. Die Anwendungsregeln schaffen hier Klarheit für alle
>>Beteiligten. Für eine Reihe von Regelwerksstellen gibt es in
>>den RDA Alternativen und Optionen. In diesen Fällen legen die
>>Anwendungsregeln fest, ob bei einer solchen Regelwerksstelle
>>die Grundregel oder eine vorhandene Alternative angewendet
>>bzw. wie mit der Option verfahren werden soll. Hierbei
>>orientieren wir uns natürlich auch an den Anwendungsregeln der
>>internationalen Partner.
>>Die Anwendungsregeln sind daher kein eigenes deutsches
>>selbstständiges RDA-Regelwerk sondern es sind zusätzliche
>>Regelungen zu bestimmten RDA-Regelwerksstellen. Die Anzahl der
>>Anwendungsregeln zu den RDA sollte daher wenn möglich auch
>>überschaubar bleiben.
>>
>>Änderungswünsche am Standard RDA sollen über das weltweite
>>Revisionsverfahren laufen, hier nochmal die Links auf die
>>Beschreibung dieses Verfahrens:
>>
>>https://wiki.dnb.de/download/attachments/74187816/Verfahren_Ein
>>reichung_RDA_Revisionsantrag_2013x.pdf (Proposals =
>>RDA-Revisionsanträge)
>>
>>https://wiki.dnb.de/download/attachments/74187832/Verfahren_Ein
>>reichung_FT_2013_externx.pdf (Fast Tracks = Anträge im
>>Schnellverfahren)
>>
>
> Ich denke Frau Payer und die meisten Katalogisierer in Dtl. wissen obiges
> längst - Sie und andere haben DIESE Vorgänge zur Genüge kommuniziert. Uns
> interessieren ganz andere Themen: die konkrete Katalogisierungsarbeit, was
> ändert sich, wohin geht die Diskussion. Wenn ich in den o.g. Protokollen
> erfreut einen Link zu einem konkreten Paper entdecke und drauf klicke -
> bekomme ich garantiert einen Anmeldebildschirm serviert.
> Ergebnis: Frust. Und Änderungswünsche kann man nur äußern, wenn man weiß
> was geplant ist. Aber ich habe nicht die Zeit mich tagelang durch diesen
> Wust von Texten zu lesen, um die 1% wirkliche Information zu finden und
> meist komme ich garnicht dran.
> Und nach den Erfahrungen mit der GND warte ich mit viel Skepsis auf das,
> was uns irgendwann serviert wird. Als Beispiel nur die Regelung, dass man
> Orte deutsch und nach ihrer "gebräuchlichen Form" ansetzt - ein
> Rückschritt in Internationalität und Praktikabilität, ohne dass es dem
> Benutzer irgendeinen Vorteil bringt. Es gibt noch anderes ...
>
> Vorschlag: Wie wäre es mit einer eigenen (Unter-)Webseite für Praktiker,
> die in keinem Gremium sitzen: "Stand der RDA-Arbeit kurz und knapp" oder
> so ähnlich? An möglichts prominenter Stelle, dass man n ciht auch noch
> danach suchen muss. Ich denke das würde viele KollegInnen erfreuen und sie
> könnten sich zumindest ein vages Bild machen.
>
> Viele Grüsse
>
>
> Ruth Fugger
>
> Max Planck Institute for Comparative Public Law
> and International Law  - Library
> Im Neuenheimer Feld 535; D-69120 Heidelberg
> Phone: +49 6221 482 223; Fax: +49 6221 482 288
>
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