Antw: [rak-list] RDA-Dokumente auf WikiLeaks

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Fre Apr 1 13:41:04 CEST 2011


Sehr geehrter Herr Kuhnen,liebe Kolleginnen und Kollegen,

der große Bruder - unser E-Mail-Provider - hat Ihre Mail erst einmal
als Spam behandelt und geblockt.

Ich musste Ihre Mail tatsächlich von meinem Admin aus der Quarantäne
holen lassen!

Da sehen Sie einmal, wie brisant Ihre Meldung ist!

Okay, möglicherweise kennt der große Bruder die Sitten des heutigen
Tages noch nicht.

So sonnig wie bei Ihnen ist es hier leider noch nicht, aber es soll ja
noch werden:

Vielen Dank für Ihre Hinweise und ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Witte

Ev.-luth. Oberkirchenrat, Bibliothek
Philosophenweg 1
26121 Oldenburg




>>> Friedrich Kuhnen <friedrichkuhnen at yahoo.de> 01.04.11 07:51 >>>
Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf verschiedenen internationalen bibliothekarischen Mailinglisten ist
gestern 
abend darauf hingewiesen worden, daß Dokumente zu den "Resource
Description and 
Access" (RDA) auf der Enthüllungsplattform WikiLeaks gelandet sind.

Sowohl über die Hauptseite http://213.251.145.96/ als auch über die
vielen 
Spiegelserver http://213.251.145.96/Mirrors.html ist ein umfangreiches
Paket 
(401 MB) zugänglich.

Es handelt sich um eine lange Liste von Zugangsdaten verschiedener
Institutionen 
zum RDA Tollkit. Außerdem sind die Textdateien enthalten, die die Basis
für alle 
Versionen der RDA bilden.

In ein paar ersten Reaktionen wurde erwartet, daß das Geschäftsmodell
der 
Co-Publisher (zu denen die American Library Association gehört) damit 
empfindlich gestört ist. Die Lizensierung des Tollkits könnte auf
diesem Weg 
ausgehebelt sein. Ziemlich unverblümt gehen einige jetzt davon aus,
dass doch 
noch ein offener Zugang im Sinne von "Open Source" möglich wird.

Zusätzlich sind in dem Dossier Versionen von Protokollen der Sitzungen
des 
"Committee of Principals" und des JSC enhalten, die als "FOR INTERNAL
USE ONLY" 
gekennzeichnet sind. Mir selber hat sich nach kurzer Durchsicht noch
nicht 
erschlossen, worin die Brisanz dieser Protokolle liegen könnte.

Der Entwurf von November 2008 war ja von Karen Coyle eigens archiviert
worden, 
http://www.archive.org/details/ResourceDescriptionAccessrdaDraftNov.2008



Die "American Libraries Association" hat sich in den letzten Monaten
bereits mit 
WikiLeaks befasst, etwa hier
http://www.emergingissues.ala.org/wikileaks/wikileaks-and-its-relationship-to-ala/

 , und auch eine Resolution "pro WikiLeaks" abgegeben, 
http://www.oif.ala.org/oif/?p=1796 . Ob diese Haltung jetzt aufgegeben
wird, 
muss man mal abwarten.

Freundliche Grüße aus dem sonnigen Berlin

Friedrich Kuhnen

Friedrich Kuhnen
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Katalogmanagement
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10318 Berlin
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