[rak-list] Aufsatzbände in RDA: Erläuterungen der LC

Heidrun Wiesenmüller wiesenmueller at hdm-stuttgart.de
Son Sep 5 14:13:19 CEST 2010


  Lieber Herr Stephan, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Am 03.09.2010 12:25, schrieb Armin Stephan:
>  Am 02.09.2010 14:11, schrieb Heidrun Wiesenmüller:
>> Und nur einen von vielleicht einem Dutzend Aufsätzen zu erfassen, 
>> wäre wirklich reichlich albern...
>
> Das ist in der Tat der entscheidende Kritikpunkt, der auch mir dazu 
> einfiel. Das ist bare Willkür und hat mit Erschließung im Grunde 
> nichts zu tun.

Wobei man nicht vergessen sollte, dass die Kollegen in der 
angloamerikanischen Welt üblicherweise Aufsätze auch jetzt schon 
erfassen (solange es nicht allzu viele sind), und zwar in der 
MARC-Fußnotenkategorie 505. Dort gibt es auch die Möglichkeit, Sachtitel 
und Verfasserangaben in unterschiedliche Unterfelder zu packen und 
entsprechend differenziert zu indexieren. Man kann also die Aufsatztitel 
im Titelindex suchbar machen und die Verfasser im Verfasserindex. Die 
Verfasser sind freilich nur in der Vorlageform suchbar. Der Mehrwert 
einer Nebeneintragung für einen Aufsatz in Kat. 700 läge vor allem in 
der Erfassung der Ansetzungsform.

Insgesamt fragt sich natürlich, wie zeitgemäß das Abtippen von 
Inhaltsverzeichnissen ist...! Eine effizientere Lösung wäre eine 
OCR-Analyse kombiniert mit Werkzeugen, die einerseits Verfasser und 
Sachtitel anhand des Layouts unterscheiden und getrennt indexieren 
können (das wird, glaube ich, in Österreich schon praktiziert), und 
andererseits möglichst viele Verfasser automatisch mit Normdaten 
verknüpfen können (auch sowas gibt es schon; wird etwa im SWB beim 
Einspielen von E-Book-Metadaten angewendet).

Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller


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Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A.
Hochschule der Medien
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