[rak-list] Mal was anderes: Google ebooks startet in USA

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Fre Dez 10 10:12:58 CET 2010


Am 10.12.2010 08:47, schrieb Armin Stephan:
> Am 09.12.2010 15:26, schrieb Thomas Berger:
>>
>>
>> Solche Recherchen nach Individualbegriffen wuerde ich aber nur ungern
>> unter "known item search" subsumieren, das fragliche "item" ist denn
>> ja doch ein anderes
>
> Ganz klar: Das ist eine thematische Suche und keine known-item-Suche.
>
Vorsichtig! Es geht darum, mit welcher Absicht ich suche! Wenn meine
*Intention* ist, ein bestimmtes Buch zu finden, und ich weiß nur, es
kommt mit Sicherheit  XYZ  irgendwo im Text vor, dann mache ich eine
"known-item-search", denn ich will dieses und kein anderes, wo das XYZ
auch drin vorkommt. Ich werde es i.d.R. in der Ergebnisliste, wenn die
länger als 1 ist, erkennen.
Die Situation ist doch heute, anders als zu Zettelzeiten, so, daß
man weniger wissen muß, um ein "known item" zu finden. Der
präzise Titel muß nicht gewußt werden, es genügt ein prägnantes
Wort. zum Beispiel.
Wenn meine Intention ist, mich über ein Thema zu informieren, und
ich weiß von keinem bestimmten Buch, dann ist die Suche nach XYZ
eine sachliche, obschon die Ergebnisliste dieselbe sein wird
(bei der Einschlitz-Suche z.B.)

Man könnte also sagen, "you need to know less to find a known item", 
d.h. man braucht das "bekannte Buch" nicht so gut zu kennen wie früher.

Wenn man abheben will auf die Art der Suche, z.B. in welchem Register
man nachschaut, dann ist die Stichwortsuche in jedem Fall eine formale,
denn Stichwörter sind formale Kriterien, aber auch dabei kann die
Intention eine sachliche sein. Oder kurz, die Vorgehensweise ist nicht
das für uns interessante Kriterium, sondern die Intention.

B.E.