[rak-list] Content type / Media type / Carrier type

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Sep 10 09:26:45 CEST 2009


Also nun mal richtig normal und ohne Rundumschläge, damit auch jeder
alles, was gesagt wird, wirklich verwenden kann.


Zu den größeren Neuerungen in den RDA gehört die Ausweitung und
Neufassung der bisherigen GMD und SMD (Allgemeine Materialbenennung
und Spezifische Materialbenennung). Diese waren ein Konglomerat gewesen
aus eigentlich nicht immer logisch zusammenpassenden Begriffen, und es
wurde auch immer mal was geändert.
Um dieses Kuddelmuddel zu entzerren, wurden neue Konzepte eingeführt
und sogar mit neuen MARC-Nummern versehen:

Content type - Inhaltstyp  [neu]
    antwortet auf: Welche Sinnesorgane werden angesprochen?
    (Bild, Bewegtbild, Ton, Dreidimensional, Datei, Text, Sprache)
MARC 336: http://www.loc.gov/marc/changes-rda-336.html

Media type - Medientyp  [früher GMD]
    antwortet auf: Welches Equipment wird benötigt?
    (Audio, Mikroform, Computer, Nichts [Buch])
MARC 337: http://www.loc.gov/marc/changes-rda-337.html

Carrier type - Datenträgertyp  [früher SMD]
    antwortet auf: was für ein physisches Material liegt vor?
    (Audiokassette, Filmspule, Mikrofiche, Band)
MARC 338: http://www.loc.gov/marc/changes-rda-338.html

Ein noch nicht ganz gelöstes Problem ist, wie man diese Datenelemente
dann konkret belegen wird. Die Beispiele in den MARC-Entwürfen sind in
diesem Punkt noch ganz unverbindlich und LC verwendet sie noch nicht.

Wichtig wäre, und z.B. die grenzüberschreitende Recherche wäre nur dann
verbesserbar, wenn man für diese Felder nicht nur ein genormtes
Vokabular hätte, sondern dieses dann mit Codes ausdrücken würde, die
sprachunabhängig wären.
Nebenbei: Soweit war man auch schon, als für RAK2 die Arbeitsgruppe
"Codes" entsprechende Neuvorschläge machte:
   http://www.allegro-c.de/formate/codes.htm

Vor einer Weile habe ich eine überblicksartige Darstellung der
ganzen Problematik und ihres Kontextes und der damit verbundenen Ziele
versucht:
   http://www.allegro-c.de/regeln/rda/chap3.htm
Diese ist jetzt nochmals aktualisiert, z.B. stimmten einige Links
nicht mehr und es fehlten neuere Fakten. Zum Beispiel:

Auf der andern Seite (der Sache und des Atlantiks) wurde eine Neuerung
eingeführt, um insgesamt die Thematik der kontrollierten Vokabularien in
RDA und MARC neu aufzurollen, und zwar erst einmal die Begriffe, inkl.
der Benennungen aller Datenelemente usw., glasklar zu definieren und ein
für allemal festzuklopfen, bevor man sich daranmacht, dafür Codes zu
definieren. Das ist das NSDL Registry:
    http://metadataregistry.org

Dort findet man sich noch nicht so leicht zurecht. Man liest aber
und erfuhr auch in dieser Liste vor einer Weile, daß DNB daran
mitarbeitet:
  http://metadataregistry.org/blog/2009/03/09/multiple-languages-and-rda/

Darin steht u.a.:
"Christine Frodl and Veronika Leibrecht have been our primary contacts
at the Deutsche Nationalbibliothek on this work, and they’ve been a real
pleasure to work with."

Deshalb nun die Frage: Wie ist der Stand dieser Dinge? Könnte man schon
Hinweise geben, wie dieses Registry zu verwenden sein wird und welche
Rolle es künftig spielen soll? Gibt es für dei drei genannten neuen
Felder schon einen Entwurf von konkreten Codelisten, oder ist es dafür
immer noch zu früh? Was wird in diesen Feldern in den MARC-Sätzen der
DNB stehen - oder sollen sie zunächst nicht verwendert werden?
(Vielleicht wurde das alles auf dem MARC-Symposium gesagt, aber mir
ist es entgangen, dann sorry.)

MfG B.Eversberg


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