[rak-list] off topic, war: Die Welt neben RDA

Birgit Unkhoff-Giske unkhoff at uni-trier.de
Tue Sep 8 09:19:28 CEST 2009


Sehr geehrter Herr Eversberg,

vielen Dank fuer Ihre unermuedliche Kommentierung all dessen, was Ihnen 
kommentierungsbeduerftig erscheint, von RDA bis zur deutschen 
Rechtschreibereform. Meine Hochachtung gilt Ihrer Kompetenz und Ihrem 
ausser Zweifel stehenden Sachverstand.
Ihre Art der Kommentierung veranlasst mich jedoch, diese Mail zu 
schreiben, um dem Eindruck zuvorzukommen, dass alle Listenteilnehmerinnen 
und -teilnehmer Ihre Meinung teilen.
Vorher moechte ich darauf hinweisen, dass ich Mitglied der EG 
Formalerschließung bin, diese Mail aber meine persoenliche Meinung 
darstellt.

Am 7 Sep 2009 um 10:48, Bernhard Eversberg hat geschrieben:

> Fugger, Ruth schrieb:
> 
> > Vielen Dank für die ausführliche Darstellung Ihrer Aktivitäten. Wobei wir
> > dies, wie Sie richtig schreiben, auch auf Ihrer HP nachlesen könnten.
> > Interessant wäre aber gewesen zu erfahren wie Sie (und die Arbeitsstelle)
> > die Aktivität und das Werk der italienischen Kollegen einschätzen.
> 
> Frau Oehlschläger kann so etwas, werte Frau Fugger, nicht einfach so
> machen, und das gilt für die gesamte Arbeitsstelle.
> Sie ist weisungsgebunden und fungiert in dieser Liste, wenn man so will,
> nur als Sprachrohr, sie darf sich nicht frei äußern (wie alle anderen
> Gremienmitglieder auch, sonst wäre ja hier viel mehr Betrieb). Das ist für
> sie sicher sehr frustrierend, aber es kann unter den gegebenen
> Randbedingungen gar nicht anders sein.

Zur Klarstellung: fuer die EG FE gibt es keine Anweisung, dass wir unsere 
Meinung nicht frei aeussern duerfen. Allerdings versuchen wir, unsere 
Kritik in sachlicher Form in die Stellungnahmen, die auch auf den Web-
Seiten der DNB einzusehen sind, einzubringen. Dass auch wir die RDA sehr 
kritisch sehen, darf ich wohl in unserer aller Namen sagen. Dass unser 
Einfluss auf die Entwicklung der RDA beschraenkt ist, ist angesichts der 
Groesse des Projektes und der Projektleitung nicht verwunderlich.
Ich halte es jedoch nicht für sinnvoll, die bibliothekarische 
Oeffentlichkeit mit Kritikpunkten an Entwuerfen mit zum Teil geringer 
Halbwertszeit zu belaestigen.
> 
> Nicht Frau Oehlschläger ist also zu kritisieren, sondern das "System",
> welches es nicht schafft, eine autorisierte Person oder Stelle für die
> Öffentlichkeitsarbeit zu ernennen, die nicht nur zeitnah, verständlich
> (d.h. in leidlichem Deutsch) und umfassend über alles informieren würde,
> was für die Fachwelt in diesen Zeiten des Umbruchs relevant ist. Und dazu
> würde eben auch gehören, daß an der Diskussion in dieser Liste tatsächlich
> inhaltlich teilgenommen würde und nicht nur sporadisch mal was
> weitergereicht.

Allen Bibliothekarinnen und Bibliothekaren in Deutschland ist die 
Regelwerkssituation bekannt und ein RAK-Nachfolgewerk wird dringend 
erwartet. Natuerlich haben wir alle - mehr oder weniger - Angst vor dem, 
was da auf uns zukommt. Vielleicht koennen die DNB und die Gremien zurzeit 
nicht dem Informationsbeduerfnis aller Interessierten entsprechen, aber 
die "sporadisch weitergereichten" Informationen entsprechen dem 
derzeitigen Entwicklungsstand. Vorgefertigte Werturteile halte ich nicht 
fuer  Informationen, Sarkasmus und Polemik nicht für die Wegbereiter einer 
neutralen und zielgerichteten Sachdiskussion. 

 In solchen Fällen wie diesem hier müßte es schon möglich
> sein, so etwas wie eine autorisierte Einschätzung, abgesegnet von einem
> Entscheidungsträger, zu bekommen, soll man nicht fürchten müssen, daß sich
> in jenen lichten Höhen keiner drum kümmert oder aber keiner zum Äußern
> einer Einschätzung bereit oder in der Lage ist. Aber vermutlich wäre so
> etwas sehr umständlich und würde zuviel Zeit kosten, daher wird alles so
> bleiben.
> 
> Die "gegebenen Randbedingungen" bedeuten für diese Liste, daß sie wenig
> mehr ist als eine Art Speakers' Corner, wo jeder Dampf ablassen kann, aber
> die Verantwortlichen kümmert's nicht. 

Ich wuesste auch nicht, wer sich warum zum Ablassen von Frust und 
offensichtlicher Enttaeuschung, worueber auch immer, aeussern sollte. Auf 
sachliche Argumente und Fragen werden die Verantwortlichen sicher nach 
Moeglichkeit eingehen, auch wenn ich um Verstaendnis bitten muss, wenn die 
Reaktionen mehr Zeit benoetigen, als wir es von Ihnen gewohnt sind.
Sehr geehrter Herr Eversberg, gerne wuerde ich Ihre - nicht unberechtigte 
Kritik - fuer die Arbeit in der EG FE nutzen. Solange sie jedoch mit 
Vorwuerfen und Rundumschlaegen verbunden ist, kann ich das zu meinem 
tiefsten Bedauern nicht.

Vielleicht lassen sie mithören,
> reagieren oder auch nur Fragen beantworten tun sie aber prinzipiell nie,
> ganz genau wie beim Speakers' Corner. Das ist das allgemeine Dilemma in
> vielen Mail-Listen, darüber muß man sich klar sein. Etwas besser als zu den
> frühen RAK-Zeiten, das ist immerhin einzuräumen, ist der Informationsfluß
> dank E-Mail denn doch, soviel muß man mal zugeben. Nur eben etwas
> einseitig.
> 
> B.Eversberg
> 
Mit kollegialer Hochachtung
B. Unkhoff-Giske


Birgit Unkhoff-Giske
Universitaetsbibliothek Trier
Schlagwortredaktion, Medienbearbeitung (Zentrale Dienste),
Geschaeftsstelle
54286 Trier

Tel.: 0651/201-2461
E-Mail: unkhoff at uni-trier.de



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