[rak-list] Fragen im Zusammenahng mit MAB 451

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mon Aug 24 14:24:57 CEST 2009


Thomas Berger schrieb:
> 
> 
> Nachdem ich nun auch noch die MAB1-Dokumentation konsultiert habe und bei 010
> bzw. 451ff keine wesentlichen Abweichungen zu MAB2 feststellen konnte, ziehe
> ich fuer mich folgenden Schluss: Das von mir unterstellte allgemeine
> "bibliographische Modell", das sich auf die Auspraegung von MAB oder allgemein
> der Datenformate ausgewirkt haben soll, scheint es nie gegeben zu haben und
> ist insbesondere nicht von den RAK abgeleitet.

Es handelt sich wohl um ein ungeschriebenes Denkmodell, das aber mit nur
geringen Abweichungen praktisch ausgeformt wurde.

> ... Vielmehr scheint jede Anwendung
> fuer sich einen individuellen Weg gefunden zu haben, zu einer RAK-gerechten
> Auffuehrung der Baende unterhalb einer Gesamtaufnahme zu gelangen und hat davon
> ausgehend dann noch einen meist zufriedenstellenden Weg gefunden, Stuecktitel
> zu praesentieren, sofern sie sich nicht vermeiden liessen. Und vom Resultat
> her gesehen sind die Abweichungen trotz unterschiedlichster Wege dann doch
> erstaunlich gering...
> 

Wenn's aber zum Austausch kommt, können die Disparitäten schon mehr
Ärger machen. "Bandaufführung" und "Stücktitel", das sind eben
Zettelbegriffe, von denen zu lösen dem Denkmodell noch nicht
recht gelungen ist, weshalb es dann Konstrukte wie "Abteilungssätze" als
Abbilder von Zwischenzetteln als Konstrukt gibt.
Leider ist von RDA wenig zu erwarten auf dem Gebiet,
weil die Verknüpfung zwischem dem Teil und dem Ganzen kaum thematisiert
wird und weil Darstellungsfragen an der Nutzungsoberfläche in der
AACR/MARC-Tradition weitgehend den Programmierern überlassen werden.
Schauen Sie sich die "RDA Element Analysis" an:
   http://www.rda-jsc.org/docs/5rda-elementanalysisrev3.pdf
Kein Wort über mehrteilige Publikationen, und unter "Series statement"
nur die altbekannten Elemente, keine Verknüpfungsnummer. Und das
famose Entity-Relationship-Diagramm
   http://rdaonline.org/Manifestation_6_1_09-1.pdf
für die Manifestation läßt nicht erkennen, daß man die Teile einer
mehrteiligen Veröffentlichung irgendwie verknüpfen wollte, falls man
sie denn als solche mit eigenen Datensätzen bedenken würde, was daraus
ebenfalls nicht hervorgeht, oder ins Gesamtbild gar nicht recht paßt.

Im GBV-Land hat man immerhin vor Jahren schon begriffen, daß es keiner
mehrstufigen Hierarchien bedarf, um eine plausible Sortierfolge der
Teile eines Ganzen zu erreichen, sondern nur geschickter 
Sortierzählungen. Konsequent wurden die vormals bis zu 6stufigen
Hierarchien rigoros eingeebnet. So mag denn zwar eine Gesamtanzeige
beim GBV derjenigen von Hebis (Abteilungssätze!) recht ähnlich sehen,
aber die Daten dahinter sind es weniger, der Austausch also überraschend
schwierig.

MfG
B.Eversberg


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