Antw: [rak-list] Normierung von Verlagen

Lothar Kalok Lothar.Kalok at bibsys.uni-giessen.de
Wed Jun 27 15:26:09 CEST 2007


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Heidrun Wiesenmüller schrieb:

> Herr Eversberg antwortete am 5. April mit "The only sensible solution is 
> to subject publishers' names to authority control. This ensures reliable 
> searchability as well as trustworthy transcription." und wurde dabei von 
> Gunilla Jonsson von der Kungliga biblioteket Stockholm unterstützt ("I 
> was just about to make a similar remark as Herr Eversberg"). 

Von "zuverlässig" könnte meiner Meinung nur dann die Rede sein,
wenn man dann alle zig-Millionen Titeldatensätze nachbearbeitet würde.
Ansonsten könnte man nur die neueren Titel (vielleicht) zuverlässig finden,
mehrbändige (hierarchisch erfasste) Werke ausgenommen.

In Anbetracht der Dynamik im Verlagsbereich erscheint mir dieses
Vorhaben albtraumhaft (Früher, Später aufgeteilt in,
zeitweise, ... + was es so alles gibt). Wenn ich sehe dass
ständig Personal eingespart werden muß, gleichzeitig Öffnungszeiten
verlängert werden sollen, dann sehe ich insgesamt kein brauchbares Verhältnis
in Bezug auf Kosten / Nutzen. Das einzige Argument bei dem mir
der Sinn einleuchtet ist der Bereich der laufenden Zeitschriften.

Außerdem:
Verwenden US-amerikanische Bibliothek Normdaten in der gleichen
Weise wie wir in Deutschland und Österreich? Meines Wissens gibt
es da nicht unbedingt Updates in die Lokalsysteme (bei uns klappt
das ja auch nicht immer und überall).

> Erinnern möchte ich bei dieser Gelegenheit noch an das Element 
> "Kontaktinformation", ...

   Auch
> wenn die großen Verlage ausgenommen sind, so würde immer noch ziemlich 
> viel Arbeit übrig bleiben. Deshalb darf man erleichtert darüber sein, 
> dass die Kontaktinformation nicht zu den obligatorischen Elementen der 
> bibliographischen Beschreibung gehört (diese sind in 1.4 aufgeführt).

So ist es. Ich glaube auch nicht, dass irgendeine Bibliothek im
angloamerikanischen Raum das umsetzen würde, auch wenn es obligatorisch
wäre.

> Wollte man sich aber tatsächlich darauf einlassen, so läge m.E. auch 
> hier der Gedanke einer Verknüpfung mit einer Normdatei nahe. Dort 
> könnten dann diese Informationen an einer Stelle zentral gepflegt werden 
> (sonst müssten ja eigentlich die Angaben in den Titeldaten immer wieder 
> nachträglich aktualisiert werden, z.B. bei Adressänderungen). Vielleicht 
> könnte man im Sinne von Web 2.0 das Anbringen und Pflegen der 
> Kontaktdaten auch den Produzenten selbst überlassen, indem man nur einen 
> entsprechenden Anker zum Normdatensatz zur Verfügung stellt.

Davon wären sicher alle Verlage hellauf begeistert? Wenn schon, dann
müßte es eine internationale Datenbank sein, und alle Kleinverlage
von Irland über Indien bis Feuerland würden mitmachen?

Viele Grüße
Lothar Kalok

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