AW: Antw: Re: [rak-list] RFK

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Thu Apr 1 09:22:55 CEST 2004


Liebe Frau Albrecht, liebe Liste,

Am 31 Mar 2004 um 16:38 hat Rita Albrecht geschrieben:


> Kaeme eigentlich jemand auf die Idee, Dr. Axel Meier im Telefonbuch
> oder in einer Enzyklopaedie/in einem Lexikon oder sonstigen
> Nachschlagewerk (z.B. Munzinger-Archiv) unter Dr. oder unter Axel zu
> suchen? Dort schlaegt doch jeder wie selbstverstaendlich unter "Meier"
> nach! Warum entsteht also (offensichtlich) gerade in der Benutzung von
> Bibliotheks-OPACs der Druck , alles intuitiv anders machen/suchen zu
> wollen als man es traditionell gewohnt ist? Nur durch das Medium
> Computer? Durch die Gewohnheit der Nutzung von Google oder anderen
> Suchmaschinen? Durch die Amazon-Praxis?
> 
> Hat jemand eine Erklaerung fuer dieses Phaenomen?

Haben wir Beweise fuer die These, dass in (elektronischen) 
Telefonbuechern die Fehler, die bei Recherchen in 
Bibliothekskatalogen gemacht werden, nicht gemacht werden? Ich 
wuerde das sehr bezweifeln bis zum Beweis des Gegenteils.

Es freut mich, dass die von mir angestossene Debatte so rege 
geworden ist, zeigt sie doch, dass hier  durchaus Abstimmungsbedarf 
in unseren Meinungen herrscht.

Ich moechte aber doch noch einmal die Kernpunkte meines Anliegens 
benennen. Vielleicht laesst sich doch ein Konsens erzielen.

1. Es geht nicht um die Erschlagung aller moeglichen Spezialfaelle und 
"Unfaehigkeiten" von Benutzern, sondern um die ganz praezise Frage, 
ob wir den Benutzern unserer Bibliothekssysteme die Moeglichkeit 
bieten wollen, Namen auch unter Vornamen und in nicht invertierter 
Form finden zu koennen.

2. Mit Mehraufwand hat das ueberhaupt nichts zu tun. An unserer 
Katalogisierungspraxis muss sich dafuer nichts aendern. Es steht 
lediglich die Frage im Raum, ob durch das Regelwerk kuenftig (mehr - 
wir tun es ja jetzt auch schon) Einfluss auf die Indexierungsmethodik 
genommen werden soll.

P.S.: Noch eine Anmerkung zur Nuetzlichkeit der Suchmoeglichkeit 
nach Vornamen. Das hat nicht nur mit der "Dummheit" der Benutzer zu 
tun. Mir ist noch ein Fall aus meiner lange zurueckliegenden 
Praktikantenzeit in Erinnerung, wo ich eine Fernleihbestellung zu 
bibliographieren hatte, wo nur der Vorname des Verfassers korrekt 
geschrieben war. Alles andere auf dem Leihschein war irgendwie 
falsch. Erst ueber die Suche nach dem einzig verbleibenden korrekten 
Titelstichwort und dem Vornamen war der Titel auffindbar (GRIPS 
konnte so etwas schon Anfang der 80er Jahre!).
Es gibt eben Personennamen, wo der Famlienname verschiedene 
Schreibweisen kennt und deshalb leicht falsch uebertragen wird, der 
Vorname aber nicht, z.B. "Schmidt, Wolfgang".
Es gibt also auch einen benennbaren Nutzen fuer uns Bibliothekare.

Mit herzlichem Gruss
Armin Stephan
Augustana-Hochschule Neuendettelsau




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