[rak-list] 'In-analytics' und Kapitel 13

[Roger Brisson]

Die Erwähnung von 'in-analytics' und der Tausch zwischen Herrn Berger und
Herrn Croissant finde ich auch interessant, aber es ist wichtig zu erkennen,
dass dieser Tausch über 'in-analytics' mehr im Bereich der Theorie ist und
nicht der Praxis. In meiner Ausführung habe ich versucht, mich an die AACR2
Praxis zu halten, so wie es eigentlich an amerikanischen Uni-Bibliotheken
verwendet wird. Seit der Entwicklung von Kooperativen-Kataloging und OCLC
werden in-analytics äusserst selten in Bibliotheken angewendet. In allen
meinen Jahren als Katalogisierer habe ich vielleicht drei- oder viermal ein
in-analytic hergestellt. Als Ausdruck dieser Tatsache hat Margaret Maxwell
in die 1988 Ausgabe ihres Handbuchs geschrieben: "Although this method was
often used in the past to bring out parts of a larger work, the Library of
Congress has directed that this technique should be used only "in very
special cases"." In-analytics sind in den letzten Jahren meistens-wenn
überhaupt-in Spezialbibliotheken benutzt worden.
    Das Hauptproblem--und das ist schon mehrfach in der RAK-Liste erwähnt
worden--ist, dass das Kapitel 13 sehr unterentwickelt in AACR2 ist. Es wirkt
mehr wie ein Nebengedanke oder eine Fussnote in dem Gesamtregelwerk. Dieses
ist ein Ausdruck von der damaligen Zeit in englischsprachige
Bibliotheken--die 'seriale' Natur von vielen Werken wie Serien war einfach
von weniger Bedeutung im englischsprachigen Verlagswesen. Wenn man heute das
13. Kapitel neu schreiben würden, würde es ganz anders sein, vor allem wenn
man die gegenwärtigen Katalogisierungspraxis ernst betrachten würde.

	Mit freundlichem Gruß,
				Roger Brisson

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Roger Brisson
Head, Germanic Division
HCL Technical Services
Harvard University
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Email: brisson at fas.harvard.edu
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