RAK2-Entwicklung IETF-analog? (Re: [rak-list] Re: AW: Veroeffentlichung der vorliegenden RAK2-Entwuerfe)

Heinrich C. Kuhn hck at LRZ.UNI-MUENCHEN.DE
Thu Nov 7 17:40:34 CET 2002


Liebe Liste,

Herr Eversberg schrieb am 5. November u.a.:
> Ergibt sich also erneut die Frage: wann geht's weiter bei 
> der AG-FE, wann endet die Stagnation?

Zu dem was mir (vermutlich weil ich zu sehr "Aussenseiter" 
bin oder weil ich zu dumm bin) nicht ganz klar ist, gehoert 
folgendes:

In Anbetracht folgender Umstaende:
1.    Es gibt anscheinend recht viele unter denen die selber 
      katalogisieren, die es vorziehen wuerden, wenn die
      RAK zuegig weiterentwickelt wuerden und nicht auf die
      Ergebnisse der Umstiegsstudie gewartet wird.
2.    Vom Vorliegen der 1. Version der RAK bis zu dem
      Zeitpunkt an dem die letzte Bibliothek aufgehoert hatte
      nach PI zu katalogisieren sind soweit ich sehe an die
      20 Jahre vergangen, waehrend Aenderungen an RAK (also
      die allmaehliche Veraenderung des Regelwerks statt des
      abrupten Regelwerkswechsels) soweit mit erkennbar
      relativ schnell umgesetzt werden/wurden: So dass selbst bei
      einem Entschluss gleich welchen Gremiums auf AACR
      umzusteigen falls dieser an einem Tage X stattfinden
      sollte, es erst am Tage X+N keine nach RAK katalogisierende
      Bibliothek mehr gibt, wobei "N" sehr hoch sein duerfte,
      so dass RAK wohl gleich wie die Studie ausfaellt noch
      recht lange Zeit angewendet werden wird.
3.    Soweit ich sehe besteht Konsens darueber, dass 
      RAK stellenweise durchaus verbesserungsfaehig ist.
4.    Es besteht wohl Konsens darueber, dass Regelwerke kein
      Selbstzweck sind, sondern zu den Mitteln gehoeren
      denjenigen die Bibliotheken benutzen moeglichst 
      brauchbare Kataloge zu geben. 
5.    Es steht zu vermuten, dass es kein im Sinne von 4
      perfektes Regelwerk gibt (weder heute noch in Zukunft);
      daher folgt aus 4, dass jedes Regelkwerk immer wieder
      verbessert werden muss, nie statisch und stabil bleiben
      kann.

In Anbetracht dieser Umstaende: ist mir nicht klar: ob es
nicht u.U. sinnvoll sein koennte, wenn diejenigen, die eine 
Weiterentwicklung von RAK fuer sinnvoll halten, eine
solche Weiterentwicklung in Anlehnung an das Procedere der
IETF-Arbeitsgruppen zur Erstellung von RFCs (vgl.
http://www.ietf.org/tao.html#3
) einfach unternehmen. Das haette m.E. folgende moegliche
Ergebnisse, die m.E. alle positiv sind:
1.     Man kann sich nicht hinreichend einigen was sinnvolle
       Weiterentwicklungen sind, und/oder wie sie aussehen 
       sollten. (Dann gaebe es ein Argument fuer den Umstieg
       auf AACR, dass mich selbst sofort und voellig ueber-
       zeugen wuerde.)
2.     Man kann sich einigen, und die Zustaendigen Stellen 
       finden das Ergebniss ueberzeugend und uebernehmen's:
       dann haetten wir ein Regelwerk "RAK2-neu" mit dem
       (fast) alle einverstanden waeren.
3.     Man kann sich einigen, und die Zustaendigen Stellen 
       finden das Ergebniss *nicht* ueberzeugend: dann 
       liegen immerhin aktuelle Vorschlaege dazu vor, wie man 
       AACR verbessern kann.

Es ist klar, dass das Ergebnis einer solchen Arbeitsgruppe
im IETF-Stil fuer nichts und niemanden *verpflichtend* 
waere, und erst recht nicht fuer AG-FE, Standardisierungs-
ausschuss, DDB, Verbuende; aber es wuerde zumindest die
den Vergleich zwischen "RAK-wie-sie-in-modernisierter-
Fassung-sein-koennten" und "AACR-inkl.-Ueberarbeitungsvor-
schlaege" erleichtern; und obwohl auch die IETF RFCs fuer
nichts und niemanden verpflichtend sind, so finden sie doch,
gelegentlich Anwender ... [:-)] ... .

Also: warum nicht eine wenig formale und fuer alle Inter-
essierten offene virtuelle Arbeitsgruppe gruenden, und 
gucken ob man zu einem "rough consensus" findet, und dann 
ueber die Ergebnisse auch denen berichten, die bei der
Arbeitsgruppe nicht mitmachen wollen?

   Mit freundlichen Gruessen

Heinrich C. Kuhn

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|    Dr. Heinrich C. Kuhn
|    Seminar fuer Geistesgeschichte der Renaissance
|    Ludwig-Maximilians-Universitaet Muenchen
|    D-80539 Muenchen / Ludwigstr. 31/IV
|    T.: +49-89-2180 2018, F.: +49-89-2180 2907
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