[datenformate] Nichtsortierzeichen bei Praefixen in Personennamen via RDF

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Mon May 12 17:09:05 CEST 2014


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Lieber Herr Heuvelmann,

> Nur damit klar ist, dass wir von demselben Sachverhalt sprechen:
> 
> Aus Pica3
> 100 Droste-Hülshoff, Annette$cvon
> 
> bzw. Pica+
> 028A $dAnnette$cvon$aDroste-Hülshoff
> 
> wird in MARC 21
> 100 1# $aDroste-Hülshoff, Annette <NSB>von<NSE>$d1797-1848
> (die beiden verschiedenen Sonderzeichen habe ich hier mal mit NonSortBegin =
> NSB und NonSortEnd = NSE ausgedrueckt, in MARCXML muss Unicode benutzt werden,
> da weisen Sie ja auf die Codierungen U+0098 und U+009C schon hin).
> 
> und im Linked Data Service der Deutschen Nationalbibliothek
> <gndo:preferredNameForThePerson>Droste-Hülshoff, Annette von</gndo:preferredNameForThePerson>
> <gndo:preferredNameEntityForThePerson rdf:parseType="Resource">
> 	<gndo:forename>Annette</gndo:forename>
> 	<gndo:prefix>von</gndo:prefix>
> 	<gndo:surname>Droste-Hülshoff</gndo:surname>
> </gndo:preferredNameEntityForThePerson>
> (abrufbar, wie Sie auch sagen, unter
> http://d-nb.info/gnd/118527533 
> oder direkt unter
> http://d-nb.info/gnd/118527533/about/rdf 

soweit genau was ich meinte.


> Ich sehe also im LDS zusaetzlich zu
> gndo:preferredNameForThePerson
> auch noch eine sehr schoen granulare Darstellung 
> gndo:preferredNameEntityForThePerson

das ist Ansichtssache: preferredNameEntityForThePerson gibt zwar denselben
Sachverhalt irgendwie noch einmal wieder, aber:

- - die praseentierte Reihenfolge gndo:forename gndo:prefix gndo:surname
  ist m.W. nicht Bestandteil von RDF und somit als "zufaellig"
  zu behandeln

- - der Bezug zur "invertierten" Form der Ansetzung ist i.A.
  komplex (uebliches Beispiel hierfuer Mao Zedong,
  < http://d-nb.info/gnd/118577425/about/rdf >), d.h. wenn ich
  gndo:forename und gndo:surname habe, weiss ich nicht, ob
  ich eine invertierte Ansetzung mit oder eine "natuerliche"
  ohne Komma zu bauen habe (und man sieht im Vergleich mit
  <gndo:prefix>d'</gndo:prefix> auch noch ein analoges Problem
  mit dem nicht immer zu setzenden Spatium, wenn man eine
  Lexikon-Lemma-artige nichtinvertierte Form bauen moechte: Das
  geht auch nicht so einfach... "Sauber" waere m.E. nur eine
  Loesung mit XML- statt Text-Datentyp und Mixed Content, das
  ist gerade in LD-Kreisen aber nicht wirklich beliebt ;-)

- - Inhaltlich ist es ohnehin fragwuerdig, die Konzepte Vorname/Nachname
  bzw. Persoenlicher Name/Familienname ueberdecken fuer sich genommen
  eben nie den gesamten Namensraum der persoenlichen Namen...

- - Bei gndo:variantNameForThePerson bzw. gndo:variantNameEntityForThePerson
  tut sich zudem die Schwierigkeit auf, dass "zusammengehoerige" Paare
  nicht als solche gekennzeichnet sind

Was also bleibt, und das hatte ich in der Tat uebersehen, weiss aber nicht,
ob ich die Muehe gerne auf mich nehme:

* Falls gndo:preferredNameEntityForThePerson ein Element gndo:prefix
  enthaelt, muss untersucht werden, ob das als Zeichenkette mit dem
  Ende von gndo:preferredNameForThePerson uebereinstimmt: in diesem
  Fall ist dieses Ende mit Nichtsortierzeichen auszustatten um zur
  "echten" Ansetzung zu gelangen.


> Wie es sich mit RDA verhaelt, das kann ich nicht beantworten; ich vermute
> aber, dass die Praefixe auch dort ein gueltiges Element sind, das es zu
> handhaben gilt.

Sie sind zwar irgendeine Form von Adelspraedikat, gelten aber nicht als
Fall von Adelstiteln und vergleichbarem fuer X00 $c. D.h. in allen Regelwerken
werden m.W. zwar Praefixe den Vornamen nachgestellt, allerdings ohne
zusaetzliche Auszeichnung. Die Nichtsortierzeichengeschichte hat allerdings
auch eher mit "Filing Rules" zu tun, die waren Bestandteil der RAK, jedoch
nicht von AACR2 und m.W. halten sich die RDA dementsprechend auch bedeckt. (Im
Umkehrschluss: Wenn eine Sonderbehandlung von Praefixen relevant fuer die ALA-
oder LC Filing Rules waeren, dann wuerden diese in MARC21 deutlicher
ausgezeichnet?)

Meiner Meinung nach spiegelt die RAK-Loesung mit Streichung der Sortier-
Relevanz von Praefixen Be- und Empfindlichkeiten, die Anfang des 20. Jhds.
hochaktuell und wichtig waren (staendig wurde jemand standeserhoben, einige
unterschieden subtil zwischen "v." und "von", ...), sowohl Index- als auch
Volltextsuchen werden dadurch aber eher erschwert. Persoenlich koennte ich
daher auch prima damit leben, wenn die Nichtsortierzeichen um die
nachgestellten Praefixe in Zukunft einfach verschwinden wuerden - fragt sich
nur, welche Instanz momentan ueberhaupt dafuer zustaendig ist, das zu regeln...

viele Gruesse
Thomas Berger
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