AW: [rak-list] MARC ohne Deskriptionszeichen?

Rohde Bernd Martin Bernd.Rohde at ub.unibe.ch
Fre Okt 28 16:50:59 CEST 2011


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Thomas Berger schrieb:
> Und wenn ich nicht alle (gleichartigen) Daten gleichartig strukturieren kann,
> dann ist die Strukturierungsmoeglichkeit fuer die verbleibenden Faelle schnell fragwuerdig:
> Wenn doch nicht alle Verlage als solche erfasst sind, ist die unspezifische Stichwortsuche
> ueber alle Felder u.U. die angemessenere Form, sich dem Katalog zu naehern...

Naja, viele Bibliotheksbenutzer recherchieren tatsächlich sowie nur auf jene Art.
Ich sehe das bei den Katalogeinführungen für Schulklassen, die ich im Rahmen der Führungen durch die Bibliothek mache. Man gibt sich die Mühe, den jungen Leuten zu erklären, wie das ist mit den grundsätzlich zwei Sucheinstiegen im OPAC (http://aleph.unibas.ch/F?con_lng=GER&func=file&file_name=login) unter "Stichwortsuche" und "Blättern in einer Liste". Man versucht, diese Schüler irgendwie zu erreichen, dass eben manchmal einfach der 'Rundumschlag' unter Stichwörtern aus allen Feldern eine sehr hohe Trefferanzahl bringt, jedoch mit einer hohen Anzahl von nicht oder wenig relevanten Datensätze. Aber ich weiss nicht, ob das irgendwie bei denen ankommt. Die Stichwortsuche ist 'wie Google' und das kennen die. Ich meine, man könnte Ihnen schon mehr beibringen - ich bezweifle, dass die damit überfordert sind - jedoch reicht dazu die zur Verfügung stehende Zeit nicht aus. Das grösste Staunen kommt jedoch immer im Katalogsaal, wo immer noch ein Auszug aus dem Alten Alphabetischen Katalog steht, ich beim Rundgang eine Kapsel davon aus dem Regal nehme, aufblättere und auf den einseitigen Sucheinstieg bei diesem Nachweisinstrument hinweise.
Andererseits ärgert mich selbst das als Fachkraft, wenn ich irgendwo einen OPAC habe, wo ich eine Recherchefunktion für einen Index erst über drei Klicks erreichen kann.

Bernhard Eversberg schrieb:
> Das Zusammenbringen des Zusammengehörigen (Leitmotiv von FRBR) ist in der Tat der Knackpunkt,
> an dem MARC in mancher Hinsicht sehr versagt.
> Die Altdaten bieten da auch wenig Anlaß zu Hoffnungen, es sei denn, man bringt per ISBN
> (sonst geht kaum was) wenigstens unsere verknüpften + Daten (und evtl. solche aus ein paar
> anderen Ländern) mit den LC-Daten zusammen.

A propos "Alt": ISBN geht natürlich bei Beständen aus der Zeit vor der ISBN gar nicht. Und gerade bei wirklichen Altbeständen bin ich immer etwas irritiert, wie unter Umständen Metakataloge selbst da etwas zusammenlegen, was beim genauen Anschauen mit exemplarspezifischen Beschreibungen etc. eigentlich keine Dubletten sind.

Schönes Wochenende, Bernd Martin Rohde