[rak-list] Sinn der RAK-List? Oeffentlichkeitsarbeit noetig!

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Jul 3 11:34:18 CEST 2008


Heidrun Wiesenmüller schrieb:

> 
> ... Ein Aspekt, den man dabei m.E. nicht unterschätzen 
> darf, ist der ungeheure Arbeitsanfall für diejenigen, die auf regionaler 
> und/oder nationaler Ebene in offiziellen Gremien mitarbeiten. Die Zahl 
> der Sitzungen, zusätzlichen Arbeitsgruppen, zu lesenden Papiere, 
> abzugebenden Stellungnahmen, auszuarbeitenden Konzepte etc. scheint 
> immer noch mehr zuzunehmen (und natürlich macht es die Sache nicht 
> gerade leichter, dass man vieles auf Englisch durcharbeiten und sich in 
> Feinheiten der angloamerikanischen Katalogisierungstradition einarbeiten 
> muss), eine ganze Reihe von gewaltigen Projekten (z.B. Formatumstieg, 
> GND) sollen parallel bewältigt werden - und dies alles unter dem 
> Eindruck einer großen Unsicherheit, was mit dem Regelwerksumstieg 
> wirklich auf uns zukommen wird.

Das will ich nicht verharmlosen. Ich wäre in vorderster Reihe derer, die
die überzeugenden Leistungen der Akteure lobend zu würdigen wüßten.

Aber wozu hat man sich das alles aufgehalst, wenn es gar nicht sein
mußte? Mindestens muß man rüberbringen, _daß_ es sein mußte, und selbst
dies ist bis heute nicht geschafft. Nein, ohne ein Mindestmaß an
Öffentlichkeitsarbeit, die klipp und klar sagt, was Sache ist, und
ohne motivierende Aufklärung wird man der verbreiteten Unlust und
Resignation nicht Herr werden, die eben aus dem Fehlen solcher
Bemühungen jetzt resultiert.
Großprojekte, die viele Menschen betreffen (da muß ich nicht nochmals
auf die R-Reform hinweisen), sind von vornherein in Gefahr des
Scheiterns, wenn die Betroffenen nicht von Beginn an "mitgenommen"
werden, also zunächst überzeugt und dann vom Fortgang der Dinge in
geeigneter Weise "zeitnah" informiert. Soviel Zeit muß sein, und wenn
man die nicht findet, muß man sich nicht wundern. Angesichts der
Größenordnung wäre es völlig gerechtfertigt, jemanden einzustellen,
der in Vollzeit ausschließlich für die Vermittlung und Verbreitung der
Entwicklungen und Erkenntnisse zuständig wäre _und_ auf die Meinungen
und Fragen der Betroffenen hört, sie ernstnimmt und reagiert. Nochmals:
ein paar Auftritte auf Bibliothekartagen reichen nicht.

MfG B.Eversberg


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