Antw: Re: [rak-list] RDA - Antwort des JSC auf unsere bisherigenStellungnahmen

Ulrich Hippe hippe at bsb-muenchen.de
Mon Dec 8 10:16:01 CET 2008


Lieber Herr Eversberg,

Sie sprechen einen Gedanken aus, der auch mich seit einiger Zeit beschäftigt: RAK2 durch die  Hintertür - dem Nikolausbeschluß zum Hohn. Was wäre daran so schlimm? Wäre das nicht sogar die eleganteste Art, mit dem ganzen Schlamassel umzugehen? Was der "LC und ihren Kumpanen" recht ist, nämlich möglichst wenig Brüche in ihren Katalogen zu haben (ein völlig verständliches und legitimes Anliegen, wie ich finde), sollte uns nur billig sein. 

Mit den besten Grüßen

Ulrich Hippe


Bayerische Staatsbibliothek München,
Abt. Bestandsaufbau und Erschließung,
Referat Zeitschriften und Elektronische Medien,
Sachgebiet 3: Erschließung von Printperiodika
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>>> Bernhard Eversberg <ev at biblio.tu-bs.de> 05.12.08 15:24 >>>
Heidrun Wiesenmüller schrieb:
> 
> Ich persönlich halte die enge Terminierung der Feedback-Fristen 
> eigentlich für eine Zumutung. Es kann der Sache nicht dienlich sein, 
> wenn wichtige inhaltliche Fragen im "Schweinsgalopp" abgehakt werden 
> müssen. Angesichts ihres eigenen hohen Anspruchs müssten die RDA-Macher 
> m.E. auch akzeptieren, dass ein solcher Prozess eben auch seine Zeit 
> benötigt. Wird der Regelwerkstext hingegen mit heißer Nadel gestrickt, 
> nur um einen unrealistisch kalkulierten Zeitplan einzuhalten, ist die 
> Gefahr eines Fehlstarts groß. Auch die Tatsache, dass so viele 
> Kommentare aus der letzten deutschen Stellungnahme noch nicht einmal 
> besprochen worden sind, und dass eine ganze Reihe von Punkten schon 
> jetzt auf die Zeit "after the first release" verschoben ist, halte ich 
> für besorgniserregend. Womöglich wird sich RDA - eigentlich ja ganz im 
> Sinne des Web 2.0 - in einem immerwährenden Beta-Stadium (perpetual 
> beta) befinden...!
> 
Meine Besorgnis ist eine andere: Der RDA-Entwurf ist ja noch längst
nicht alles! Da steht schon eigentlich alles drin, zumindest als
Alternative, was wir machen wollen oder wünschen könnten, aber das
ist das Problem: man muß die Alternativen festklopfen. Wer wird
das machen? Bekanntlich dieselbe Situation wie weiland mit Voll-RAK.
Die LC und ihre Kumpane wollen Ende 2009 loslegen, sie
werden also ihre eigenen Festlegungen treffen. Die werden kaum von
den bisherigen, in den LCRI festgelegten Usancen abweichen.
Entweder machen wir eigene Festlegungen, dann ist die Austauschbarkeit
verloren und es wird chaotisch, oder wir übernehmen die LCRI gleich
mit. Das zum Übersetzen anstehende Volumen ist dann aber weit größer als
nur die 1200 Seiten, die jetzt vorliegen, und mit einem einmaligen
Kraftakt ist das auch nicht erledigt, denn es wird weitergehen mit
Anpassungen, Präzisierungen, Erweiterungen und was weiß ich.
Daher sehe ich nur die Wahl zwischen Arbeitssprache Englisch mit
Übernahme von allem - oder eigene Festlegung der Alternativen (ohne die
nichtgewählten zu übersetzen, dann wird der Text auch schlanker) und
Nichtbeachtung der LCRI. Dabei würde in der Substanz nichts anderes als
RAK2 rauskommen, nur mit ein wenig andern Worten.

Sieben Jahre nach dem Nikolausbeschluß eine irgendwie merkwürdige
Lage...

B.Eversberg
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