[rak-list] Working Group on the Future of Bibliographic Control

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mon Nov 19 13:09:18 CET 2007


Einige Hinweise.

Die LC hat im Nov. 2006 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die
Zukunftsperspektiven der "Bibliographic Control" ventilieren soll:

"Advances in search-engine technology, the popularity of the Internet
and the influx of electronic information resources have greatly changed
the way libraries do their work. To address those changes, the Library
of Congress has convened a Working Group on the Future of Bibliographic
Control to examine the future of bibliographic description in the 21st
century."

Beteiligt sind auch Microsoft und Google.
Am 13.11. hat die Gruppe wieder einmal getagt.
   http://www.loc.gov/bibliographic-future/meetings/
Ein erster Kurzbericht findet sich hier:

http://kcoyle.blogspot.com/2007/11/future-of-bibliographic-controllc-1113.html

Die Gruppe befaßt sich nicht aktiv mit Katalogregeln, hat aber in der
nämlichen Sitzung folgendes festgestellt:

 > 4.2 Realize FRBR. The framework known as FRBR has great potential but
 > so far is untested. It is being used as the basis for RDA, even though
 > FRBR itself is not clearly understood. The working group recommends
 > that no further work be done on RDA [!] until there has been more
 > investigation of FRBR and the basis it provides for bibliographic
 > metadata.

Das wird nicht unwidersprochen bleiben, zeigt aber doch, daß eine
gewisse Skepsis noch nicht überwunden ist, ob RDA der richtige Weg
in eine wirklich zukunftssichere Metadatenwirtschaft sein wird,
die das Gemäuer des Bibliotheksumfelds definitiv transzendieren könnte,
was ein Hauptanliegen der Arbeitsgruppe ist.
Diese Skepsis drängt sich auch geradezu auf, wenn man bei anderer
Gelegenheit von Seiten der RDA-Betreiber beschwichtigend vernimmt,
an der gegenwärtigen Praxis und an den "legacy data" brauche man kaum
etwas zu ändern, wenn RDA eingeführt wird. Denn die Kosten des
Umstiegs werden bei Entscheidungsträgern mindestens soviel
Aufmerksamkeit erregen wie die Qualität des Regelwerks.

Was FRBR betrifft, so hat im Sommer 2006 die Museums-Community ein
weiterentwickeltes Modell vorgestellt, FRBRoo genannt ("object-
oriented"), das weitere Aspekte der Begriffe "Werk" und "Ausgabe"
etc. einbezieht:
   http://cidoc.ics.forth.gr/frbr_inro.html
Die IFLA hat davon bereits Kenntnis genommen und ein längeres Paper
dazu vorgelegt:
   http://www.ifla.org/VII/s13/wgfrbr/FRBR_oo_V.0.8.1c.pdf
z.B. wird hier mit dem "Actor" ein Oberbegriff zu "Person" und
"Corporate Body" eingeführt, um nur eine von vielen Begrifflichkeiten
zu nennen, die sich im uns vertrauten FRBRer ("entity relationship")
noch nicht finden, die aber offenbar von anderen Metadaten-Communities
für wichtig erachtet werden.


MfG B.E.




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