[rak-list] Re: [RDA-L] Bemerkungen zu FRAD

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Apr 19 11:28:23 CEST 2007


Martha Yee, eine bekannte Spezialistin (Filmkatalogisiererin in
Hollywood) schrieb in der RDA-Liste, und wegen der Wichtigkeit
versuche ich zu übersetzen:
(Sie hat noch weitere Kommentare, darauf weise ich nur diejenigen
hin, die sich um Stellungnahmen bemühen. Unterstützung dieser Punkte von
unserer Seite wäre evtl. angebracht.)
> 
> 
> Comments on /Functional Requirements for Authority Data/, draft 2007-04-01
> ... 
> There are two major parts to authority control that are dangerously 
> deprioritized and buried in this model:
Es gibt zwei Aspekte der Normdatenarbeit, die in diesem Modell eine
gefährlich niedrige Priorität haben und fast untergehen:

> 
> 1. Many of the most frequently sought known works in libraries are works 
> of single personal authorship which require the name of the author for 
> identification and cannot be adequately identified by title alone, and 
> yet the author of a work is treated as a relationship, not as part of 
> the name of the work.  The most important piece of information 
> identifying a work, who wrote, composed, painted, or photographed it, is 
> not treated as an attribute of the work, and the most important piece of 
> information identifying many an expression (who illustrated, translated, 
> or edited it) is not treated as an attribute of the expression. (p. 61)
> 
1. Viele der meistgesuchten Werke in Bibliotheken sind Werke von
Einzelverfassern, die zu ihrer Identifizierung den Namen des Verfassers
unabdingbar brauchen, d.h. die nicht durch ihren Titel allein angemessen
identifiziert werden können. Dennoch wird der Verfasser eines Werks nur
als Beziehung [eines Personendatensatzes zum Werksatz] behandelt, nicht
als fester Bestandteil des Werktitels. Die wichtigste Information zur
Kennzeichnung eines Werks - wer es schrieb, komponierte, malte,
photographierte - wird nicht als Attribut des Werks behandelt, und die
wichtigste Angabe zu einer Ausgabe (wer sie z.B. illustrierte,
übersetzte oder herausgab) wird nicht als Attribut der Ausgabe gesehen.

[Hier wäre zu fragen, ob eine Beziehung oder Verknüpfung zwischen
Werksatz und Personensatz nicht durchaus den Charakter eines Pflicht-
attributs haben kann. Gerade dann, wenn das VIAF-Konzept zum Tragen
kommt, erhebt sich ja die Frage, wie denn der Personenname in einem
Werksatz dann aussehen soll!]

> 
> 2. One of the main goals of authority work is to create a heading by 
> which an entity can be identified within arrays of thousands of other 
> similar entities.  Thus, an author heading should allow a user looking 
> for the works of that author to identify the author in a list of a 
> thousand other authors whose names matched the user's initial search.  
> It is imperative that that author NOT appear twice or three times under 
> two or three different names in the one list that is displayed to the 
> user (other than as references), or the catalog is performing no better 
> than Google.  Yet FRAD treats "preferred" and "variant" as attributes of 
> a controlled access point (p. 26) and allows the option of not choosing 
> a "preferred" form (p. 61).
> 

Ein Hauptziel der Normdatenarbeit ist es, eine Ansetzung zu formulieren,
mit Hilfe derer eine Entität zwischen tausenden von anderen, ähnlichen
Entitäten eindeutig zu identifizieren ist. So soll z.B. die Ansetzung
eines Verfassers dem Leser ermöglichen, diesen in einer Liste
zahlreicher anderer Autoren aufzufinden, die beim ersten Zugriff als
Ergebnisliste herauskommen könnte. Es ist unabdingbar, daß ein Verfasser
in einer Liste nicht zwei- oder dreimal unter verschiedenen
Schreibweisen auftritt (es sei denn als Verweisungen), sonst ist
der Katalog kaum besser als Google. Dennoch erlaubt FRAD "bevorzugt"
und "abweichend" als Attribute einer Ansetzung und gestattet es, eine
nicht "bevorzugte" Form zu wählen.

[Hier mag es aber sein, daß FRAD verschiedene Möglichkeiten aufzählt,
die in Metadaten zum Einsatz kommen könnten, daß aber ein Regelwerk wie
RDA sich daraus diejenigen wählt, die den bibliothekarischen
Vorstellungen am besten entsprechen und die o.g. Eigenschaft haben.
Die Seite 61, auf die hier verwiesen wird, ist eine recht anstrengende
Lektüre.]

MfG B.E.






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