[rak-list] Umstieg auf die AACR / Sprachpraeferenzen
Franz2x at aol.com
Franz2x at aol.com
Tue May 7 12:01:33 CEST 2002
Liebe Liste,
schon im Protokoll der Sitzung des Standardisierungsausschusses vom 6.
Dezember letzten Jahres war zu lesen 'Eine Aufgabe deutscher Ansetzungen wird
nicht als zwangsläufig gesehen'. Nachdem ich selber schon vor Monaten in
dieser Liste das Thema angesprochen und das Entstehen einer AACR-D-Version
problematisiert hatte, haben in der vorigen Woche H. Popst und A. Boehme (und
gestern noch B. Eversberg) diesen Aspekt erneut aufgegriffen und
dankenswerterweise einiges zu seiner Konkretisierung beigetragen, H. Popst
durch Auflistung aller AACR-Paragraphen, bei denen alternativ eine
deutschsprachige Ansetzung möglich wäre.
Während H. Popst sich völlig zurückhält mit Äußerungen, was dies denn
bedeuten könnte, ist in dem von A. Boehme übermittelten Text eines
kanadischen Kollegen wieder einmal die 'tröstende' Komponente unüberhörbar:
'German colleagues need not be worried about the language issue'. Also: Regt
Euch nicht auf, auch bei Einführung der AACR in Deutschland kann vieles so
bleiben wie es ist. (Ähnliches war auch früher schon in dieser Liste zu
hören, z. B. von M. Münnich.)
So sehr auch ich der Meinung bin, daß wir z. B. unser Land in unserer
Katalogen weiterhin 'Deutschland' und nicht 'Germany' nennen sollten, so
frage ich mich doch erneut: Welchen Fortschritt brächte unter diesen
Bedingungen eigentlich der Umstieg auf die AACR? Denn bei der Nutzung von
Fremddaten (in beiden Richtungen) müßte dann im Prinzip wie bisher
redaktionell eingegriffen werden und müßten Feldinhalte (!) ausgetauscht
werden - - nachdem man jeweils vorher, ebenfalls redaktionell, in dem
gesamten gelieferten Datenbestand ermittelt hat, ob bzw. in welchen einzelnen
Datensätzen solch ein Fall überhaupt gegeben ist.
Anders gefragt: Was sagen eigentlich die Befürworter des Umstiegs dazu,
insbesondere die im Standardisierungsausschuß, deren Motivation in der
Vergangenheit doch hauptsächlich darin lag, endlich von diesen redaktionellen
Eingriffen wegzukommen? Haben sie sich das wirklich so vorgestellt?
Ich weiß, an dieser Stelle kommt immer das Gegenargument, das müsse man sich
in Zukunft eben alles als weitgehend automatisch ablaufend vorstellen; große
Konkordanzen bzw. internationale Metadateien machten das möglich. Nun gut,
das sind vielleicht Glaubensfragen, auf die ich an dieser Stelle lieber nicht
eingehen möchte. Stattdessen stellt sich mir allerdings die Frage: Warum
sollten wir dann überhaupt umstellen, wenn doch ohnehin alles maschinell hin-
und hergewandelt werden kann?
MfG
G. Franzmeier
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