AW: [rak-list] Individualisierung

Johann Klinger Johann.Klinger at SBG.AC.AT
Thu Jan 24 09:14:52 CET 2002


Natuerlich kennt der Leser die Lebensdaten der Verfasser nicht. Haetten wir
in der PND ein brauchbares Instrument, koennte man dem Leser durch
Verlinkung der Titeldaten viel Suche ersparen: Wenn die Individualisierung
durchgaengig gemacht wuerde, haette der Leser bereits eine Vorauswahl,
schaut kurz rein, sieht bei seiner Anzeige, dieser Thomas Mann ist
Schriftsteller, er will aber den Bibliothekar, also geht er zum naechsten
Treffer und wird durch die mit Mann, Thomas, 1875-1955 verknuepften
Datensaetze nicht mehr belaestigt.
Na wenn das kein Vorteil ist.
Die Praxis der PND zu den Personen keine Titeldaten zu erfassen (ausser es
gibt eine vollstaendige Titelliste) behindert die Arbeit. Oft genug stehen
in Buechern keine Lebensdaten, dafür aber weitere Veroeffentlichungen des
Autors.
Mit freundlichen Gruessen

Hans Klinger

Universitätsbibliothek Salzburg
0662/8044-77260
Johann.Klinger at sbg.ac.at

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-rak-list at ddb.de [mailto:owner-rak-list at ddb.de]Im Auftrag von
Rita Albrecht
Gesendet: Donnerstag, 24. Jänner 2002 08:12
An: rak-list at ddb.de
Betreff: Re: [rak-list] Individualisierung


Charles Croissant wrote:

>
> Ich möchte bei der Diskussion um Individualisierung ein Beispiel
> anbieten, d.h. ich möchte aus der angloamerikanischen Sicht darstellen,
> warum uns die Individualisierung von Personennamen so wichtig erscheint.


Lieber Herr Croissant,

was Sie beschreiben, ist richtig und nachvollziehbar. Aber lassen Sie
mich einmal eine etwas provakante Frage stellen: wieviele Benutzer
koennen Ihre Such- oder Rechercheanfrage ueberhaupt so genau abfassen
wie Sie es beschreiben? Nun mag ja die Abgrenzung zwischen dem
Schriftsteller und dem Bibliothekar Thomas Mann noch einfach sein, was
aber, wenn es sich um nicht so populaere Personen handelt, die
"Allerweltsnamen" haben? Helfen da die Lebensdaten wirklich
entscheidend weiter? In diesen Faellen wird der Benutzer vermutlich
ohnehin gleich mit Titelstichworten suchen oder nach einer hohen
Trefferquote in der Personensuche seine Strategie dahingehend veraendern.

Also - wievielen Benutzern nutzt die Individualisierung wirklich?
Vielleicht haben Sie dazu Erfahrungs- oder Statistikwerte aus den USA
anzubieten, das faende ich eine sehr interessante Information. Gibt es
Untersuchungen ueber Recherchestrategien von Benutzern?

Da der oeffentliche Dienst in Deutschland eine grosse Veraenderung
eingeleitet hat und oekonomische Aspekte eine zunehmende Rolle bei den
oeffentlichen Dienstleistungen spielen (zu Recht, denn schliesslich
muessen auch Steuergelder effizient ausgegeben werden), kommen wir
letztlich auch um die Frage, ob der Aufwand einer generellen
Individualisierung noch in einem gesunden und vertretbaren Verhaeltnis
zum erzielten Nutzen steht, nicht herum. Ich finde, wir sollten diesen
Aspekt in die Diskussion um die Individualisierung unbedingt einbeziehen.


Viele Gruesse
Rita Albrecht
--
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Rita Albrecht
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